In einem HG-Treffen erzählte eine ältere Schwester in einem Nebensatz davon, dass ihr Kühlschrank schon über ein Jahr defekt sei und sie daher Lebensmittel nicht lange lagern könne. Sie lebt an der Armutsgrenze und daher stellten wir die Frage, ob sie nicht einen neuen beantragt hätte. Das verneinte sie und dieser Gedanke schien ihr Probleme zu bereiten.
Schnell bekundete der gesamte Kreis, zusammenzulegen und ihr einen neuen Kühlschrank zu kaufen. Wir machten ihr das Angebot, dass wir ihn diesen in den kommenden Tagen bringen wollten, wann sie denn Zeit hätte. Sie hätte keine Zeit, erwiderte sie. Gut, ein anderes Mitglied unseres Kreises ist ein Nachbar von ihr. So schlugen wir vor, sie könne ihm Morgens ihren Schlüssel geben und Abends stünde dann ihr Kühlschrank schon am rechten Fleck und der alte wäre entsorgt. Nein, das wolle sie nicht.
Kurz: wir fanden keinerlei Übereinkommen und das Ergebnis ist, dass sie weiterhin keinen Kühlschrank haben wird.
Manchmal ist es wirklich schwer jemanden Hilfe zukommen zu lassen. Selbst wenn man sich bemüht für alles nötige zu sorgen, gibt es Menschen, die Hilfe nicht annehmen möchten oder können.
Nicht nur dass ein solches Erleben bei Allen Frust hinterlässt, es macht auch ratlos.
Nun gut, es gibt einige Ideen, warum es dieser Schwester so schwer fällt Hilfe anzunehmen. Aber mal ehrlich: sind wir selber ab und an gegenüber Gott nicht ganz genauso wie diese Schwester gegenüber uns? Was hat Gott nicht alles für uns getan und uns alles schon bereitet. Gnade nennt sich das, was uns oft so schwer fällt anzunehmen. Nicht nur dass wir für diese Gnade nichts tun können, wir können sie weder vorher, noch nachher selber verdienen. Genau das hindert uns so oft daran, Hilfe von Gott anzunehmen. Lieber möchten wir Seine Hilfe verdienen. Mit „genügend Glauben“ z.B. oder „den richtigen Glauben“. Nicht selten wollen wir uns Gottes Gnade auch durch das richtige Verhalten verdienen und bemühen uns heftigst Gottes Gebote aber auch bis ins möglichst Letzte zu halten. Und doch schaffen wir es nicht.
Wie oft wohl Gott vor uns steht und uns seine Hilfe anbietet und wir sagen Ihm auf die eine oder andere Art: „Nein Danke, ich möchte die Hilfe nicht!“