Die aktuelle Sendung „Lebenszeichen“ auf WDR5 (30Min / 13,4MB) beschäftigt sich mit dem Thema: Tabus. In jeder Gesellschaft haben wir Dinge, die nicht besprochen, ja sogar nicht wahrgenommen werden sollen. So berichtet in der Sendung ein Frau davon, dass sie ihr neugeborenes, behindertes Kind zur Adoption freigegeben hat und eine andere Frau, dass sie ihren psychisch kranken Mann verlassen hat.
Zitat:
Tabus sorgen dafür, dass man sich in einer Gesellschaft sicher fühlt. Wer ein Tabu bricht, gerät in Gefahr, ausgestoßen zu werden.Jede Gesellschaft hat ihre eigenen, ungeschriebenen Gesetze, Tabus, Themen über die man nicht reden darf. Doch was gestern noch tabu war, etwa über Sexualität zu reden oder Autoritäten infrage zu stellen, ist heute gang und gäbe. Neue Tabus entstehen, manchmal ohne dass sie uns bewusst werden, obwohl wir meinen, über alles reden zu können.
Auch und besonders in den christlichen Gemeinden gibt es einige Tabus. Ich merke immer wieder, dass das Thema: Scheidung und Wiederheirat unter Christen ein Tabu ist. Selbst wenn darüber geredet wird, wird selten die tatsächliche Bedeutung und Bandbreite solcher Lebenskrisen betrachtet. Lieber werden viel zu kurz greifende, theologisch begründete Thesen gepflegt, die in sich das Potential immese Qual aufzulegen haben.
Was ein Tabu ist, ändert sich in den Gesellschaften. Auch unter der Gemeinschaft der Christen. Müssen / sollten Tabus gebrochen werden? Muss man nicht darüber reden um weiteres, darüber hinausgehendes Leid zu mindern?
Sorry, aber ich lese mich grad durch… einiges interessante Themen und Ansichten.
Was sind Tabus?
Ich hatte eben deinen Eintrag über Adoption in Homoehen zu fassen.
Ist das aus christlicher Sicht ein Tabu? Aus gesellschaftlicher Sicht sollte es keines mehr sein. Finde ich.
Ein behindertes Kind zur Adoption freigeben? Neuheirat nach Scheidung?
Es ist immer der Hintergrund der zählt. Das große Ganze.
Weiß ich was eine Frau in einer Ehe mit einem gewaltiätigen Mann durchgemacht hat? Hat sie aufgrund dessen ihr Leben verwirkt und darf keinen zweiten Anlauf versuchen glücklich zu sein?
Komme ich mit meinem eigenen Leben nicht klar, wie sollte ich mich um ein behindertes Kind kümmern können?
Wie sagt man so schön?
Moralisten sind Menschen, die sich dort kratzen, wo es andere juckt und was ein Tabu ist und was nicht, kann doch nur jeder für sich selbst festlegen und darf ncht auf Dritte übernommen werden.
Lebensumstände sind so verschieden wie die Menschen selbst und wenn Menschen aufhören würden in Schubladen zu denken, wäre vieles einfacher.