Das Kanzler-TV-Duell

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In Ermangelung echter TV-Alternativen und … zugegeben .. auch etwas Interesse, haben wir uns das Kanzler-TV-Duell angesehen. Im Vorfeld wurde ja mächtig die Trommel gerührt, man möge doch interaktiv und im Net Reaktionen dazu bringen. Also bitte …. hier dann meine 50ct:

Die Umfrageergebnisse durch div. Umfrageinstitute zu dieser Sendung ergaben eigentlich keinen nennenswerten Unterschied in der Bewertung der Zuschauer. Die Ergebnisse waren überall mehr oder weniger 50/50 (oder genauer 44/44 +-). Es hat also keiner der beiden Kandidaten in dieser Sendung echt etwas gerissen.

Was mich betrifft:
Eigentlich war ich lange Zeit traditionell SPD-Wähler. (Das nur mal so vorausgeschickt.) Doch spätestens seit der Agenda 2010 hab ich starke Zweifel daran bekommen, dass die SPD tatsächlich noch eine Partei ist, die den sogen. „kleinen Mann“ vertritt, also eine Partei der Arbeiter wäre. Ist Kanzler Schröder damals noch zusehends in seiner Amtszeit zum Karrieremann mutiert, wurde diesmal direkt ein solcher als Kanzlerkandidat präsentiert. Vorteil: Das war zumindest ehrlich. Nachteil: Welcher echte Sozialdemokrat braucht einen solchen an dieser Stelle?

So kam es auch, wie ich es erwartete: Außer heiße Luft, wohltönende Überschriften aber ohne Inhalt, kam dann auch nichts von Herrn Steinbrück. Die Ironie an der Sache war, dass er der aktuellen Regierung vorwarf, es würden nur schöne Kartons ohne echten Inhalt präsentiert. Wollte er dieses Konzept nachahmen, in der Hoffnung, er hätte damit dann auch mehr Erfolg?

Ich meine nicht mich verhört zu haben, als er versprach, er würde – so er denn Kanzler würde, was eher nicht zu erwarten ist – kurzfristig die Energiesteuer kürzen. So auch bereits im Vorfeld mehrfach verkündet. Auf die konkrete Nachfrage um wieviel er denn die Steuer senken würde, kam dann, dass er sich nicht festlegen könne und gar noch, dass er nicht einmal versprechen könne, dass sie gesenkt würde oder doch zumindest nicht ganz so sehr noch steigen könnte. Jo, genauso empfinde ich eigentlich alle seiner hochtrabenden Versprechungen: wenn man genauer nachschaut, nur heiße Luft.

Wie empfand ich nun Frau Merkel?
Auch sie eher wie gehabt. Nun bei diesem Gegner scheint sie sich auch nicht gerade besonders anstrengen zu müssen. Sie muss nun auch keine neuen Konzepte erst mit Inhalt füllen, da sie ja nun schon geraume Zeit nichts anderes macht. (Oder auch nicht – je nachdem man das sehen will.) Jedenfalls empfand ich sie als kompetenter.

Bemerkenswert in den Schlussworten: Während Hr. Steinbrück die ganze Zeit praktisch nur von sich gesprochen hat, und was er doch für ein echt toller Knaller sei, sprach Fr. Merkel davon, dass sie für die CDU steht. So wie sie im Duell auch einmal kritisch anmerkte, dass es nicht darum gehen kann, was in erster Linie der eigenen Partei förderlich oder schädlich sei, sondern zuerst ginge es um das Volk und dann die Partei.

Also auch mein Eindruck: Die taten sich gegenseitig nicht wirklich was. Eigentlich so wie die Parteien, für die sie stehen. Gibt es eigentlich noch wirklich nennenswerte Unterschiede in den Zielen dieser zwei Parteien? Ist es nicht eh wurscht, welche der beiden man wählt? (Naja, zumindest kann man verhindern, dass Steinbrück auch noch Kanzler wird und dann ganz darin aufgeht seinen ultimativen Karrieresprung gemacht zu haben.)
Solange die SPD, so wie Hr. Steinbrück ausdrücklich, immer noch ungebrochen zur Agenda 2010 und den unsäglichen Hartz-Gesetzen steht, hat diese Partei es eh schwer mich nochmal für sie zu überzeugen.

Ich habe ja auch mal den Wahl-O-mat und den ParteieNavi ausprobiert. In der zweiten Anwendung konnte man auch in einem Diagramm sehen, wo man im Vergleich zu den Parteien steht. Nun, sagen wir es mal so: in meinem Quadrant war keine der Parteien. Und so fühle ich mich dann als Wähler auch: Eine Wahl zwischen mehreren Übeln.  Worüber ich mich am Wahltag wirklich freuen würde, wäre, wenn zumindest die FDP mal für die nächsten vier Jahre in die APO wechselt. 😉

So, und nu: was sagst du, verehrter Leser? Hast du dir diese Sendung überhaupt angetan?

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19 Gedanken zu „Das Kanzler-TV-Duell“

  1. Nein, ich habe sie mir nicht angesehen – mir war Navy CIS weit lieber (und ich wurde mit einer wirklich genialen Folge belohnt, aber das nur nebenbei).

    Beim Wahl-O-Mat kommt bei mir keine Partei über eine Übereinstimmung von ca. 66 %, und witzigerweise sind die Piraten bei mir vorne – mit denen ich mich eigentlich so gar nicht anfreunden kann. Ebenso wenig mit den Grünen (dabei bin ich im Herzen ein Grüner, aber mit den real existierenden Grünen kann ich nun einmal gar nicht).

    Wen soll ich wählen? Ich sehe nicht, daß ich mit einer der Parteien allzu große Übereinstimmungen habe. Ich bin linker, evangelikaler, freikirchlicher Christ – für die meisten linken Parteien zu evangelikal, für christliche Alternativen zu links.

  2. Super Beitrag, Charly…!
    Dein Schlussatz ist auch klasse – erstaunlich, gestern sagte ich noch, dass ich mir die Sendung antue…

    Meine 50 ct. die ich zu dem unteren Link geschrieben habe:

    Stimmt, es war gute Unterhaltung, aber letztlich wenig Politik.
    Ich weiß zB. immer noch nicht, welcher der beiden gewillt wäre, die Zustände in den Jobcentern zu verbessern.
    Das wäre für mich nämlich in dieser Zeit ein wesentlicher Kritikpunkt für meine Entscheidung, da das was in den JC abgeht, weit unter der Grenze der Menschenwürde liegt!
    Ich denke, keiner von beiden würde sich dazu angehalten fühlen, oder gibt es überhaupt einen Politiker, den das kümmert?
    Das Land und die Menschen die darin leben, werden verwirtschaftet – oder wie es in Firmen so genannt wird: „Human Resorcess“ = Humankapital….
    Plünderung am Menschen… genannt wird das, wie Raab gestern wunderbar vom Herrn Steinbrück aufgegriffen hat:
    „Die Menschen in die Verantwortung ziehen“
    WÜRG!
    Ich bin nur froh über diese Tendenz der Wähler, zu sagen, dass sie einfach nicht wissen, wen sie wählen könnten, und sich der Wahlen enthalten.
    Die Antwort der Politik ist: „Wählen zu gehen, ist Demokratie“
    MEINE Antwort darauf ist:
    NEIN, echte Demokratie ist es, die Freiheit zu haben, NICHT zu wählen (ein landübergreifender Streik, sozusagen) und den Ball damit an die Politik zu geben – so MÜSSEN sie ja mal reagieren….
    Es gibt in allem immer noch Hoffnung, aber ich hoffe aus tiefstem Herzen, dass sich die Zustände in diesem Land, in dem ich lebe und es mag, irgendwann doch noch ändern!

    http://www.nachdenkseiten.de/?p=18476#more-18476

    1. Hallo Stella,
      zunächst bin ich sehr erfreut, nach so langer Zeit mal wieder etwas von dir zu hören 🙂 (Darf gerne mehr sein.)

      Nun, ich muss sagen, dass ein Protest durch Nichtwählen ungefähr so wirksam ist, wie ein Schluck Wasser in den Ozean zu schütten. Nichtwähler nehmen keinerlei Einfluss auf die Prozentzahlen der Wahl und werden daher durch die Politik deswegen eigentlich auch ignoriert. Klar, anstandshalber wird das bedauert, aber tatsächlich sind die Nichtwähler völlig ungefährlich für die Parteien. Erst wenn Nichtwähler wählen gehen und Splitterparteien ihre Stimme geben, können die Prozentzahlen der großen Parteien so sinken, dass sie gezwungen sind tatsächlich wieder auf das zu hören, was den Wähler bewegt – insbesondere der Wähler, die jetzt nicht wählen gehen.
      Also, wer gehört werden will, muss wählen gehen!

  3. Deinem letzten Satz kann ich nicht zustimmen – das Thema wird ja immer mehr Thema, so dass es in Talkshows mehr denn je diskutiert wird.

    Die Sendung gestern hatte ja gezielt dieses Konzept um gerade die Nichtwähler anzusprechen.
    Darum waren auch gleich 4 Moderatoren aus 4 Sendern am Start.

    MMn. ist da eine Bewegung, die man versucht, gleich im Keim zu ersticken bzw. unmittelbar darauf eingeht, weil man seine Felle wegschwimmen sieht.

    Die Methode die Alternativparteien zu wählen hat bisher jedenfalls noch nicht gefruchtet.

    Naja, ich biete mit meiner Meinung auch keine allgemeine Lösung an… die gibt es mE auch nicht.
    Als Griechin kann ich hier eh nicht wählen – von daher wurde die Frage nach der Partei für mich nie konkret.
    Früher hätte ich mich wohl immer schon eher enthalten, heute denke ich, würde ich nicht wählen gehen.

    1. Stimmt Stella, man redet über die Nichtwähler. Aber die Parteien wollen diese lediglich dazu erreichen, damit diese auch ihre Stimme der jeweiligen Partei geben. Hören, was ihre Anliegen sind, will anscheinend keine der Parteien.

      Diese Bewegung ist in unserer Art der Demokratie eine, die sich selbst ins absolute Aus stellt. Sie rufen laut, man solle sie doch anhören, aber sie reden nicht mit. Das funktioniert nicht.

      Nochmal: Die Parteien werden nach der prozentualen Anzahl gültig abgegebener Stimmen gewählt. Selbst dann noch, wenn nur 15% der Wahlberechtigten wählen geht. Wer nicht wählen geht, der wird bei der Regierungsbildung ignoriert. Da schwimmen keiner Partei die Felle weg. Das passiert erst, wenn diese ihre Mehrheiten nicht mehr zusammenbekommen.

  4. >>Diese Bewegung ist in unserer Art der Demokratie eine, die sich selbst ins absolute Aus stellt. Sie rufen laut, man solle sie doch anhören, aber sie reden nicht mit. Das funktioniert nicht.

    Das stimmt so nicht – nichtwählen heißt ja nicht untätig sein…
    Das zum einen – und zum anderen gibt’s die Alternative der Partei der Nichtwähler.

    Hast’s in meinen Augen doch etwas zu einseitig dargestellt.
    Und Lautrufer haben eben auch eine Stimme…. klar reden sie mit!

  5. Aber um ein evtl. Missverständnis auszuräumen – natürlich meine ich nicht, dass man das Ziel wirklich erreichen könnte.
    Der Gedanke gefällt mir aber richtig gut. 🙂

  6. Mir fällt das gerade einfach unheimlich schwer… War eher klassischer CDU-Wähler. Aber ich würde gerne frischen Wind sehen und eigentlich möchte ich Merkel nicht als Kanzler. Am liebsten wäre mir gerade eine große Koalition. Aber wie wählt man die??

    Ich denke das wichtigste ist, dass wir als Christ überhaupt zur Wahl gehen und unsere Verantwortung übernehmen. Wir haben dazu kürzlich ein Video gemacht, schaut mal vorbei:

    Lieber Gruß

  7. Und die Alternativen zu den großen Parteien?
    Da wäre die AFD mit dem lobenserten Ziel den Euro wieder abzuschaffen, dann aber doch auch mit der CDU koalieren möchte. Außerdem macht sie keine konkreten Aussagen zur Arbeitsmarktpolitik und wie sie überhaupt ihre Ziele durchsetzen will. Für mich somit keineAlternative. Dann gibt es noch die ÖDP, welche für mich da noch die besten Ansätze hat und auch wählbar ist. Als gläubiger Christ sage ich jedoch, dass die Schrift sich erfüllen wird und zwar heute vor unseren Augen. Wir werden diese Entwicklung weder aufhalten noch verbessern, sondern wir können letztlich nur eine einizige Partei ergreifen und die heißt; Jesus Christus.
    Bernd

    1. Eine AfD, die nur eine weitere rechtspopulistische Partei ist, hinter der die braune Suppe mich hämisch angrinst? Nö, also ganz sicher nicht! Zudem ist ein Ausstieg mitnichten irgendeine Lösung. Das ist extrem zu kurz gedacht.

      Auch wenn wir Jesus als Mittelpunkt unseres Lebens betrachten und uns gesagt ist, wie es sich in den sogen. „letzten Tagen“ entwickeln wird, sollten wir nicht meinen, uns deshalb nicht an der Bundestagswahl zu beteiligen. Denn auch mit unserer Stimme tragen wir dazu bei das Salz der Erde zu sein.

  8. Genau hier beginne ich langsam anders zu denken, denn die Unterschiede werden immer größer und zwingen uns zu einer Entscheidung. Letztlich tragen wir mit unserer Stimme zu dieser Politik bei und ergreifen damit auch Partei dafür. Ich denke nicht extrem, aber ich sehe das jeder Christ damit in einen Gewissenskonflikt kommt. darüber werden wir sicher in zukunft noch mehr nachzudenken haben.

    1. Wir tragen auch zu dieser Politik mit bei, wenn wir uns der Stimme enthalten! Diese Option, keinen Anteil an der politischen Gestaltung unseres Landes zu haben, haben wir de facto nicht. Nicht nur, dass politische Fanatiker auf jeden Fall wählen gehen, ohne die Wahlbeteiligung der Christen wird damit nur der Raum für Antichristliche Strömungen stärker. Ob du es nun willst oder nicht: Du bist Teil dieses Volkes und sogar von Gott mitten unter dieses Volk gestellt. Und damit sind auch Verantwortungen verbunden – auch in der politischen Meinungsbildung.
      „Suchet der Stadt (Land) Bestes“ gilt doch auch für uns, oder?

  9. Generell ein absolutes ja dazu, wenn da nicht die sichtbare immer negativer werdende Entwicklung wäre. Meine Stimme dient letztenendes ja nicht mehr dazu Politik aktiv mit zu Gestalten, sondern um etablierte Parteien mit all ihren Murks an der Macht zu erhalten. Und sie unterstützt damit auch deren, für mich lieblosen Politik. Die Demokratie steht auf dem Papier ist aber genauso dem weltlichen System unterworfen wie alle anderen auch. Die Offenbarung schildert uns was in der letzten Zeit geschehen wird und wir sehen deren Erfüllung heute geschehen und wir werden Farbe bekennen müssen.
    “Suchet der Stadt (Land) Bestes” kann eben auch bedeuten sich klar zu Jesus zu stellen und in dieser gefallenen Welt (Politik) sein Licht wiederzugeben. Ich sehe auch, dass Obrigkeit von Gott eingesetzt ist, was aber nicht bedeutet das diese auch seinen göttlichen Willen tun. Sondern sie sind vielmehr Werkzeuge in seiner Hand um die Geschichte dieser vergehenden Menscheheit zu lenken. Wir werden als Christen herausgefordert sein uns deutlich zu positionieren, oder wir werden mitschuldig werden. Die Offenbarung Kapitel 14 spricht davon und wir können es jetzt schon mehr und mehr erkennen, dass genau dieser Abschnitt auf uns zukommt und am werden ist.

    1. Meine Stimme dient letztenendes ja nicht mehr dazu Politik aktiv mit zu Gestalten, sondern um etablierte Parteien mit all ihren Murks an der Macht zu erhalten.

      Deine nicht abgegebene Stimme eben auch!

      Wir werden als Christen herausgefordert sein uns deutlich zu positionieren, oder wir werden mitschuldig werden.

      Was wir im Vorfeld der Wahl – so zB wie hier auf meinem Blog – und bei der Wahl dann auch deutlich sichtbar tun sollten. Wenn wir schweigen, müssen wir uns nicht wundern, wenn antichristliche Kräfte immer lauter werden.

  10. Schweige ich denn wirklich,wenn ich meine Gabe und Berufung zum Wohle der Menschen einsetze? Ich glaube eben auch, dass wir diese Entwicklung auch akzeptieren müssen. Ohne meine Stimme werden diese Dinge dennoch geschehen und sie sind unaufhaltsam. Eine Stimme die nicht abgegeben wird, ist nicht zwingend ein stilles Einverständnis oder fördert gar die antichristlichen Kräfte, da ich meine Stimme für Jesus erhebe. Ich möchte damit auch sagen, dass es sehr klare Ursachen dafür gibt warum die Menschen nicht mehr wählen gehen. Die Politiker sind in höchsten Maße unglaubwürdig geworden und knechten das Volk während sie sich selbst alles gönnen. Welchen dieser Herren sollte ich also meine Stimme geben? Ich ziehe mich daher lieber auf das für mich gegebene Wort Gottes zurück, weil die Zeichen der Zeit eindeutig sind und Vorbereitungen ganz anderer Art not tut.

    1. Nun ja, es ist zwar irgendwie ne olle Kamelle, aber es stimmt trotzdem: Rate mal, warum die NSDAP damals so stark wurde und letztlich regieren und die ganze Welt ins Unglück stürzen konnte. Weil so viele radikal Gesinnten meinten, auf jeden Fall ihre Stimme abzugeben? Willst du, dass wieder rechtspopulistische Parteien (von denen wir zZt erschreckend viele haben) Oberwasser in unserem Lang gewinnen? Das Koalitionen mit rechten Parteien – wie zT in unseren Nachbarländern – geschlossen werden? Willst du die braune Suppe wieder in unserem Land haben? Ok, dann geh einfach nicht wählen.

      Tatsächlich gibt es bei dieser Wahl die Möglichkeit seine Stimme als Nichtwähler abzugeben und sich damit Gehör zu verschaffen – durch die „Partei der Nichtwähler“! (Nach Durchblick deren Ziele, wüsste ich grad nicht, warum man als Nichtwähler sein Kreuz nicht dort machen sollte)

      Du sagst, die Politiker seien unglaubwürdig geworden. Ok, wenn wir als Christen es irgendwann einmal schaffen glaubwürdiger zu sein wie diese, dann können wir den Politikern das vorwerfen. Bis dahin sollten wir uns hier an unsere eigene Nase fassen. Und solche üblen Pauschalisierungen sollten wir uns, als reife Bürger, auch einfach mal sparen.

  11. Warum üble Pauschalisierung? Und warum sind wir Christen nicht glaubwürdiger als Politiker? Diese Vergleiche hinken und ich wähle durch das Nichtwählen auch keine braune Partei. Ich sage auch nicht, dass ich nicht wählen gehe, aber das ich solche verstehen kann. Und ich habe das ganze für mich auch sehr auf der geistlichen Ebene bewertet. Und dort wird deutlich das der antichristliche Geist dieser Welt, zu einer Trennung führen wird, zu der wir einfach auch gezwungen werden.

    1. „Warum üble Pauschalisierung?“ – Weil diese Aussage so pauschal schlicht nicht stimmt und den Politikern gegenüber, welche rechtschaffene Motivationen haben, beleidigend ist.

      Warum wir Christen nicht glaubwürdiger sind wie Politiker? Weil in unseren Gemeinden genau solche Intrigen, Geläster über Andere, Herrschsucht, Machtgehabe und all das auch zu finden ist. Wenn dem einmal nicht so sein sollte, dann könnten wir auf andere herabschauen – nur wollten wir das dann nicht mehr. Oder?

      Nein, durch Nichtwählen wählst du nicht direkt braune Parteien. Du unterstützt diese lediglich dadurch, indem bei niedriger Wahlbeteiligung ihre Prozentzahlen steigen und tatsächliche Mikroparteien sogar in den Bundestag kommen. Ist das so schwer zu verstehen? Die Parteien werden nach den gültig abgegebenen Stimmen ihren Platz bekommen. Selbst dann, wenn lediglich 15% der Wahlberechtigten zur Wahl gehen würden. (Ich hab es oben erläutert.)
      Und eine solche Unterstützung durch Nichtstun ist fast so gut wie eine direkt für diese Parteien abgegebene Stimme.

      Verstehen kann ich mögliche Nichtwähler auch – sogar sehr gut. Nur durch Nichtbeteiligung an den Wahlen ändert man auch nichts – man bewirkt eher das genaue Gegenteil. Will man gehört werden, dann muss man sich auch beteiligen.

      Auch wenn man es geistlich bewertet, so bleibt auch aus dem Wort Gottes deutlich, dass wir als Christen uns in unserer Gesellschaft einbringen müssen und uns nicht entziehen sollen. Diese Haltung, sich zu entziehen in der Naherwartung der letzten Tage, hatten auch schon die Mönche. Und so nah, wie sie erwarteten, war das Kommen Jesu nicht. Da war Luther deutlich klüger, als er ausführte, dass der Christ sich, angesichts der Erwartung Jesu, genauso weiter einbringen sollte, wie es auch zuvor seine Pflicht sei.

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