Bundespräsidentenamt und die Ehe

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Joachim Gauck
© via wikipedia / Andre Freud Nuremberg Germany

Nun steht Joachim Gauck das zweite Mal zur Wahl zum Bundespräsidenten. Die Geschichte ist hinreichend bekannt und muss von mir nicht nochmal wiederholt werden. Damit ist allerdings verbunden, dass die Öffentlichkeit genauer auf Joachim Gauck und sein Leben schaut. Insbesondere nachdem es zu solch einem Eklat gekommen ist, weil man es versäumt hat dies beim letzten Bundespräsidenten vor der Wahl zu tun.

Derart sensibilisiert fallen Dinge auf, die zur Diskussion anregen. Neben mancher Äußerungen von J. Gauck in der Vergangenheit, die angeregte Diskussionen in der Zukunft versprechen, fällt auch der Blick auf die Frau, die an Gaucks Seite als sogenannte „First Lday“ mit ins Schloss Bellevue einziehen wird und ihn bei seinen Amtshandlungen und -reisen begleiten wird.

Zu dieser Frau, Daniela Schadt, kann ich nichts sagen. Ich weiß zu wenig von ihr und es geht mir mehr um die grundsätzliche Frage:

Passen Amt und ein Bundespräsident zusammen, der im Ehebruch lebt?
Ja ich weiß, meine Formulierung „Ehebruch“ geht weiter als die allgemein verwendete Formulierung „wilde Ehe“. Da J. Gauck aber immer noch verheiratet ist, lebt er defacto nicht in „wilder Ehe“ sondern im Ehebruch.  Da hilft auch keine wohlwollende Formulierung.

Kurze Zusammenfassung: J. Gauck heiratete 1959 und hat aus dieser Ehe vier Kinder. Seine Frau verließ ihn 1991 und sie wurden bisher nicht geschieden. Seit nunmehr 12 Jahren lebt J. Gauck in der Beziehung mit Daniela Schadt. Trotz seiner öffentlichen Ämter und dem wiederholten Kandidieren für das Amt des Bundespräsidenten sah J. Gauck bisher keine Veranlassung dazu, diesen Part seines Lebens zu regeln.

Die Diskussion über diese Eheverhältnisse sind angestoßen und verlaufen recht kontrovers.
Ich meine, diese Diskussion über das Thema ist mehr wie berechtigt. Selbst dann, wenn sich so manche (mehr oder weniger) bekannte Persönlichkeit „Bundespräsidentenamt und die Ehe“ weiterlesen

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Vorbild sein oder nicht sein das …

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Da tritt ein Spitzenkandidat in der Politik vor die Kameras und erklärt unter Tränen seinen Rücktritt aus Ämtern und Kandidatur weil er als 40jähriger eine Beziehung zu einem 16jährigen Teenager hatte – und schon geht die Diskussion los über die Frage: „Wie moralisch müssen Politiker sein?“

Erstaunlich bei der Diskussion dieser Frage ist für mich, dass es nicht wenige Bürger unseres Landes gibt, die meinen die Moral eines Politikers im Privatleben hätte nichts mit dem zu tun wie er als Politiker ist. Die Kommentare von Journalisten gehen von „Geht uns nichts an“ bis zu „Moral ist nicht egal“.

Kann man die Moral einer Person der Gesellschaft tatsächlich in Privatleben und öffentlichen Wirken aufteilen?
Also kann man von der Annahme ausgehen, dass die privaten moralischen Einstellungen einer Person sich nicht auf sein Wirken und Handeln in seinen öffentlichen Aufgaben auswirken? „Vorbild sein oder nicht sein das …“ weiterlesen

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