Rick Warren über „freistehende“ Gläubige

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© christart.com
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Nun sah sich auch Rick Warren von der Saddleback-Church in Amerika dazu aufgefordert seine Sicht über Christen darzustellen, die sich aus den inst. Gemeinden verabschiedet haben. Das Ergebnis ist wenig überraschend, bemerkenswert aber in seiner Dynamik:

zu finden unter www.christiantoday.com und hier das Original.

Hier meine Übersetzung:

Zitat:
Rick Warren sagt Satan liebt „freistehende“ Gläubigen, weil sie wehrlos sind

Wenn es Menschen gibt die Satan gefallen, gemäß Rick Warren von der Saddleback Church, dann sind es die „freistehenden“ Gläubigen. Denn das sind Menschen, die er leicht einfangen kann.
„Satan liebt freistehende Gläubige, nicht verbunden mit dem Leben des Leibes, isoliert von Gottes Familie und die sich nicht geistlichen Leitern gegenüber verantworten, weil er weiß, dass sie wehrlos und machtlos gegen seine Taktiken sind“, schrieb er auf seiner Website.

Deshalb ermutigt er Jedermann ernsthaft eine solide Gemeindefamilie zu suchen, denn die Mitglieder dieser Familie können dabei helfen eine Person vom Abfall von seinem Glauben abzuhalten.
„Keiner von uns ist immun gegen die Versuchung. In einer entsprechenden Situation sind sie und ich in der Lage jede Sünde zu begehen. Gott weiß das, deshalb hat er uns als Individuen die Verantwortung gegeben uns gegenseitig auf der Spur zu halten“, erklärte er.

Er sagt, Christen glauben nicht an die Aussage: „Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten“, denn ihre Aufgabe ist es, sich um andere zu kümmern. Warren zitiert Hebr. 3:13 um diese Aussage zu belegen: „Heb 3:13 sondern ermuntert einander jeden Tag, … damit niemand von euch verhärtet werde durch Betrug der Sünde!“

Der Evangelist erklärt, dass die Menschen aufgerufen und ihnen angeordnet ist, an dem Leben anderer beteiligt zu sein. Wenn Jemand gerade spirituell schwankt, ist es die Verantwortung der Christen, diese Person auf dem richtigen Weg und ihn in der richtigen Gemeinschaft zu halten.

Ein anderer Vers, der dies unterstützt, ist Jak 5.19. Er besagt: „Wenn sie Menschen kennen, die sich von der Wahrheit Gottes gewandt haben, schreiben sie diese nicht ab. Geht ihnen nach. Holt sie zurück.“

„Eine lokale Gemeinde bietet auch den geistlichen Schutz durch geistliche Leiter. Gott gibt denen, die als Hirten leiten, die Verantwortung zu bewahren, zu beschützen, zu verteidigen und sich um das geistliche Wohlergehen ihrer Herde zu kümmern,“ ergänzt Warren.

Wow, also sind wir Christen, die EG leben automatisch „Freiwild“ für Satan, weil wir uns nicht gegen seine Versuchungen alleine erwehren können? Aber was heißt hier „Alleine“? Soll das bedeuten, Jesus wendet sich von jedem Christen ab, der nicht Mitglied einer inst. Gemeinde am Ort ist? Was für ein Unsinn!
Nicht nur ich erlebe nun seit Jahren, dass dies so schlicht nicht stimmt.
Es stimmt unzweifelhaft, dass wir Christen zur Gemeinschaft auch miteinander berufen sind. Doch nicht insbesondere deshalb, weil wir sonst automatisch Freiwild für Satan seien.
Gemäß der Reifestufen, in die Johannes in seinem ersten Brief die Gläubigen (1.Joh 2:21-14) einordnet: Säuglinge, Kleinkinder, Jünglinge und Erwachsene (Väter), gibt es durchaus auch den Aspekt des Schutzes für Gläubige – bis sie reif genug sind, selbst für sich zu stehen und ggf anderen schützend beizustehen. Aber nur weil Jemand den Titel und die Aufgabe eines Pastors oder Ältesten hat, ist dieser noch lange nicht besonders befähigt, Schutz auszuüben. Eigentlich ist das eine Aufgabe der Gemeinschaft. Doch braucht man deshalb zwingend eine inst. Ortsgemeinde? Ganz sicher nicht! Was man braucht ist ein eingebunden sein in einer tatsächlich tragfähigen Gemeinschaft unter Christen – auch wenn diese so garnicht irgendwie durch eine Organisationsform gebildet wird.

Zudem habe ich es auch zu oft erlebt, dass gerade die Gemeinschaft einer Ortsgemeinde daran Schuld trägt, wenn einzelne Christen dem Glauben den Rücken zukehren. Hier wird zu oft der Ort, an dem man Schutz finden sollte, zu einem Ort, an dem man besonders gefährdet wird. Traurig genug … 🙁

Oder muss man Warrens Aussagen eher unter den Motto: „getroffene Hunde bellen“ einordnen? Sieht er sich zu solchen Aussagen genötigt, weil er erkennen muss, dass Millionen Christen sich aus den inst. Gemeinden verabschieden und dennoch in guter Weise als Christ leben, ganz unabhängig von der Gängelei durch inst. Gemeinden?

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