In den Niederlanden wird am 1. März 2012 eine „Lebensendeklinik“ eröffnet.
Hinter dem dubiosen Namen verbirgt sich nicht weniger als eine Einrichtung für aktive Sterbehilfe – oder klarer ausgedrückt: Euthanasie.
In Den Haag wird dann die „Vereinigung für ein Freiwilliges Lebensende“ sechs Teams mit jeweils einem Arzt und Pflegemitarbeiter jedes Ersuchen prüfen und die aktive Sterbehilfe in der Klinik selbst oder zu Hause beim Patienten leisten.
Seit 2002 ist Sterbehilfe in den Niederlanden unter bestimmten Voraussetzungen gesetzlich erlaubt. So muss ein Patient unerträglich leiden, aussichtslos krank sein und ausdrücklich um Sterbehilfe gebeten haben. Seit dem nimmt die Zahl der so getöteten beständig zu. Das Deutsche Ärzteblatt meldet dazu:
Starker Anstieg der Sterbehilfe-Meldungen in den Niederlanden
Den Haag – Die Zahl der Sterbehilfefälle in den Niederlanden ist im vergangenen Jahr stark gestiegen. 2010 seien 3.136 Fälle aktiver Sterbehilfe gemeldet worden, berichten niederländische Medien unter Berufung auf den Jahresbericht der Aufsichtskommission. Das seien 19 Prozent mehr als im Vorjahr. Gründe für den Anstieg seien nicht bekannt….
Laut den Berichten gab es 2010 einen starken Anstieg bei Patienten, die bei beginnender Demenz um Sterbehilfe nachgesucht hätten. Die Zahl solcher Fälle sei von 9 im Jahr 2009 auf zuletzt 25 gestiegen.
In den Berichten hieß es weiter, Ärzte legten die gesetzliche Vorschrift, aktive Sterbehilfe nur bei einer medizinisch klassifizierten Krankheit zu gestatten, immer weiter aus. So würden inzwischen nicht mehr nur lebensbedrohliche Erkrankungen wie Krebs, sondern auch Altersleiden wie Taubheit oder Blindheit als Grund für Sterbehilfe akzeptiert.
Und nun soll es praktischerweise eine „Klinik“ dafür geben, um die Euthanasie noch einfacher zu gestalten. Wobei es schon als blanker Hohn erscheinen mag, den Begriff „Klinik“ dafür zu verwenden. Denn unter „Klinik“ oder „Krankenhaus“ versteht man eigentlich eine Einrichtung, wo kranken Menschen möglichst bei der Genesung von ihren Krankheiten geholfen werden und nicht getötet werden sollen.
Es ist schon bemerkenswert, wenn zum Zweck der „Hilfe in absoluten Notfällen“ – wie z.B. Abtreibung und nun auch Euthanasie – komplette Einrichtungen / „Klinken“ eingerichtet werden, dessen Personal ausschließlich von der Durchführung der Tötung von Menschen ihr Einkommen bestreitet. Ein offensichtlich sogar lukratives Einkommen, wenn man die steigende Anzahl entsprechender Einrichtungen betrachtet.
Um diese neue Einrichtung zu starten benötigten die Betreiber ein Startkapital von 800.000 Euro. Die Sterbehilfevereinigung schätzt, dass jährlich rund 1.000 Patienten die Klinik in Anspruch nehmen wollten. Dabei handele es sich vor allem um Krebspatienten im Endstadium, chronisch psychisch Kranke und demente Menschen.
Interessant dabei ist, dass eigentlich die Tötung psychisch kranker und dementer Menschen in den Niederlanden verboten ist. Dies zeigt auf, dass die Entwicklung von Erlaubnissen in Notfällen immer mehr ins Extreme gerät. Sollte es ursprünglich eine absolute Notlösung sein, entwickelt sich das legale Töten von Menschen schnell zu einem leicht herbeizuführenden Regelfall.
Immerhin steht der niederländische Ärzteverband dem Vorhaben ablehnend gegenüber. Es werde dadurch aktive Sterbehilfe auch in solchen Fällen propagiert, in denen es noch andere Behandlungsmöglichkeiten gebe. „Man kann das Leiden von Menschen in vielen Fällen auch auf andere Weise beenden, als schnell den Tod herbeizuführen“, hatte die Ärztevereinigung bei bekanntwerden der Pläne kritisiert.
(Quelle u.a.: Jesus.de)
Es ist schon erschreckend, welche Entwicklungen sich in unserem Nachbarland bei der Sterbehilfe abzeichnen. War bei der Einführung im Jahr 2002 noch von wenigen Fällen, denen man die unerträglichen Schmerzen während des Sterbens ersparen wollte, die Rede, so sieht man seit dem eine ständig steigende Anzahl von Tötungen. Inzwischen werden sowohl Jugendliche wie auch Demente euthanasiert, die Angst vor Einsamkeit und die Angst, anderen zur Last zu fallen, haben die Furcht vor den unerträglichen Schmerzen längst als Hauptgrund abgelöst. In Deutschland sollten wir die richtigen Lehren ziehen und Palliativmedizin sowie Hospize weiter ausbauen. Bestrebungen, auch hier aktive Sterbehilfe zu erlauben muss mit aller Macht entgegengetreten werden.
Hier noch ein paar Infos zum Thema Sterbehilfe: http://www.cdl-rlp.de/Unsere_Arbeit/Sterbehilfe/Sterbehilfe-in-Holland.html und http://www.cdl-rlp.de/Unsere_Arbeit/Sterbehilfe/Pro-und-Contra.html
erschreckend
Herzliche Grüße
Ina
Die Sterbehilfe in der Schweiz boomt – so meldet es die SonntagsZeitung
Nach einer viralen Meningitis 2004 war ich in eine neurologische REHA Klinik. Welches Leid ich dort, bei manchen Menschen gesehen habe, ist für viele nicht vorstellbar. So könnte ich mir auch denken, dass es viele Hausärzte gibt, die solch ein Leid noch nicht gesehen haben und deshalb der Euthanasie negativ eingestellt sind.
Es müssen schon Gründe der Menschen vorliegen, die den Weg in die Niederlande oder der Schweiz wählen um dort ihr Leben zu beenden. Und dass die Zahlen derjenigen steigen, die die Euthanasie in Anspruch nehmen wollen, zeigt doch, dass das Bedürfnis einen schmerzfreien und würdevollen Tod zu erfahren stetig zunimmt.
Ich finde es Toll und ich ziehe meinen „ Hut“ vor den Menschen die die Euthanasie durchführen und ich würde dieses Gesetz auch in Deutschland befürworten und begrüßen.
Da wir ein Vereintes Europa sind und die Brüsseler Politik sich in Allen Europäischen Angelegenheiten einmischt, warum wird nicht das Euthanasie Gesetz Europa weit einheitlich eingeführt? Sicherlich ist mir auch bekannt, dass der schwerkranke Mensch bis zu seinem Tod (auch noch danach) ein äußerst Lukratives Geschäft für die Medizin ist.
Ja, ich kann nachvollziehen, dass das mit-/erleben von Leid den Gedanken an einen „gnädigen Tod“ aufkommen lässt. Aber tatsächlich ist das Leid an sich kein Argument für eine Euthanasie. Denn im und nach dem Leid geschieht Leben. Nach einer Euthanasie ist nur noch Tod.
Der Denkfehler ist anzunehmen, Leid muss auf jeden Fall (ab einer wie auch immer definierten Grenze) vermieden oder verhindert werden. Damit tötet man aber auch jedwede mögliche Entwicklung im Keim ab, zu der der leidende Mensch noch fähig wäre.
Nein, das Leid alleine ist und darf nicht die Basis der Überlegungen sein, dem Leben eines Menschen ein endgültiges Ende zu setzen.
Dazu kommt, dass, wie es jetzt schon geschieht, ganz schnell Menschen unter dem Deckmantel der Humanität, gewissenlos mit dem Sterben anderer Geld scheffeln oder ihr ideologisches Spiel treiben. Alleine aufgrund dieser nicht wegzudiskutierenden Tatsache darf es keine gesetzliche Freigabe für Euthanasie geben.
Ich ziehe ganz sicher nicht den Hut vor Menschen, deren einzige Lösung die Vernichtung von Leben ist. Ich ziehe vielmehr den Hut vor Menschen, die sich nicht davor scheuen Menschen in ihrem Leidens- und Sterbeprozess z.B. in Hospizen zu begleiten.
Mit meinem Blog hatte ich nicht die Absicht die Arbeit die die Menschen in den Hospitzen leisten abzuwerten, ganz im Gegenteil. Ich habe eine Hochachtung vor diesen Menschen, denn es liegt nicht jedem in der Natur am Bett eines Sterbenden zu sitzen.
Mit dem Ausdruck „Leid“ habe ich mich wahrscheinlich verkehrt ausgedrückt. Die Menschen die ich in der REHA gesehen habe, waren an „Maschinen“ angeschlossen, hatten eine Magensonde und Tropfs mit schmerzlindernde Medikamente und keine Aussicht auf ein (Menschenwürdiges) normales Leben.
Ich Glaube, dass diesen Menschen es eine Erlösung wäre, wenn es die Euthanasie in Deutschland geben würde.
Eine wirklich interessante Link; (englisch)
Gerade habe ich gesehen, dass Jemand mit folgenden Suchworten via Suchmaschine auf meinem Blog gelandet ist:
Entschuldigung, aber wenn man diese Wortzusammenstellung einmal wirklich durchdenkt, muss einem der ekelhafte Widersinn auffallen. In einer Sterbeklinik werden Menschen nicht geheilt, wie in einem Krankenhaus, sondern schlicht umgebracht. Eigentlich ist die Zusammenstellung der Begriffe Krankenhaus, Klinik, etc. mit Euthanasie schicht pervers, oder?
nein das ist nicht pervers, oder? was ist an Sterbeklinik pervers.
Das Wort Sterbebett ist dann auch pervers, weil man drin ruhen soll aber nicht seinen letzten frieden finden darf.
Der Begriff sagt es doch das man dort sterben darf.
Was würdest du machen wenn du von Kopf ab gelähmt wärst sie dir ne Windel anziehen und dich mit ner Magensonde ernähren alle 4 Stunden kommt mal einer der dich rumdreht.
Wolltest du das 20 Jahre mitmachen?
Doch, das ist pervers. Womöglich muss man aber die deutsche Sprache beherrschen, um überhaupt erkennen zu können, warum dieser Ausdruck pervers ist. Dein Vergleich mit dem Sterbebett ist überhaupt nicht passend, weil dieser Ausdruck einen klassischen Sterbeort bezeichnet. Selbst der Schlaf wird klassisch als „der kleine Bruder des Todes“ bezeichnet.
Eine Klinik hingegen ist ein Ort, an dem Gesundung angestrebt wird und nicht eine Tötung gesellschaftlich als lebensunwert klassifiziertes Lebens. Tötungsstation wäre hier der passendere Ausdruck.
Was ich machen würde? Was ist das für eine naive Frage? Gängige Propagandapolemik zwar, aber dennoch unsinnig. Fragen wir, was tatsächlich Betroffene tun und wünschen. Und da finden wir alles andere, als eine einheitliche Lebensmüdigkeit. Die meisten Betroffenen haben einen starken Lebenswillen. Anders die mittelbar Betroffenen in der Familie zB. Die sind oft viel eher bereit, ein Leben zu beenden, als die tatsächlich Kranken.
Solche, wie von dir beispielhaft angeführte, Patienten werden in diesen ärztlichen Tötungssationen aber eher selten ihren Tod finden. Viel öfter, das ergeben die Erhebungszahlen, sind es weitaus weniger heftige Erkrankungen, die zu solchen Tötungsakten führen.
Also, erst einmal seriös informieren – sowohl was die deutsche Sprache betrifft, als auch was die realistischen Fakten Derer betrifft, die getötet werden, und dann meckern. Dann kommt außer Polemik evtl. auch etwas, was man in dieser Diskussion ernst nehmen kann.
Ich bin froh, dass es wenigstens in den Niederlanden diese Möglichkeit gibt. In meiner Patientenverfügung steht unter anderem auch, dass ich im Falle einer Vollpflegebedürftigkeit in ebendiese Klinik verbracht werde. Ich komme aus einem Pflegeberuf und weiss, was es bedeutet. Lebensqualität wäre damit für mich nicht mehr gegeben. Wieso sollte nicht jeder Mensch frei entscheiden können, was er für sich akzeptiert und was nicht? Für mich persönlich ist auch eine Reanimation ebenso inakzeptabel wie künstliche Beatmung oder PEG.
In Deutschland muss man sich ja leider irgendwo verkriechen und sehr geschickt sein, um sich selbst das Leben zu nehmen. Hier hat man keine Probleme mit Abtreibung „mein Bauch gehört mir“ aber mit Sterbehilfe, gehört mein Leben etwa nicht mir? Wer gibt anderen das Recht, zu entscheiden, wann ich sterben darf? Wer hat das Recht, mich zu zwingen, ein Leben zu ertragen, welches ich nicht mehr ertragen will?
Hallo,
der große Irrtum ist, anzunehmen, man bekäme als Betroffener durch diese Angebote mehr Freiheit in seiner Entscheidung. Genau das stimmt eben nicht! Hier wird sogar ein starker ideologischer Druck aufgebaut und gleichzeitig der Wert des Lebens deutlich herabgesetzt. Viele werden nachweislich zu einer (Selbst)Tötung getrieben, wo eigentlich eine ehrliche Hilfe noch zum Teil viele Jahre Leben in echter Würde möglich machen würde.
Die Behauptung, die sie über Selbsttötung in Deutschland aufstellen, ist so nicht richtig. Jeder ist frei, der es wirklich will, sich selbst sein Leben zu nehmen. Ok, hier kommt sicherlich die Frage, ob er dazu noch in der Lage ist. Das muss diskutiert werden. Doch zig Hunderte (wenn ich da mal nicht zu tief greife) die sich jährlich selbst in D das eigene Leben nehmen, zeigen, dass es diese angebliche Einschränkung nicht gibt. Dazu muss sich Niemand verkriechen oder besonders geschickt sein. Und von dem, dass ein Suizidversuch hier einst strafbar war, sind wir schon lange weg.
Was Reanimation etc. betrifft, dafür haben wir die Patientenverfügung. Diese bedarf dringend einer rechtlichen Stärkung, so dass diese auch mehr Beachtung findet, aber es gibt sie bei uns! Wer das Recht auf Tötung fordert, schwächt den rechtlichen Stand dieser Patientenverfügung, dass sollte einem klar sein.
Abtreibung ist in meinen Augen ebenfalls Mord. Von daher bin ich gegen beides.
Die Frage ist nicht, wer anderen das Recht gibt einer Selbsttötung entgegen zu stehen. Die Frage ist, wie man so leichtsinnig sein kann und ernsthaft fordern will, dass Andere legal entscheiden dürfen, wann ich angeblich zuviel für ein würdiges Leben leide und sie mich dann gesellschaftskonform entsorgen dürfen. Es ist unglaublich naiv anzunehmen, die Erlaubnis andere Menschen zu töten hätte irgendetwas mit Menschenwürde zu tun.
Fakt ist, dass mit der Abtreibung ein immenser Missbrauch betrieben wird. Ebenso ist es bereits Fakt, dass nun auch, dort wo es erlaubt ist, mit der „Sterbehilfe“ ein ebensolcher Missbrauch betrieben wird.
Ich bin schon mein Leben lang von Angehörigen aus dem Pflegeberufen umgeben und arbeite selbst u.a auch psychisch Kranken. Ich weiß, wie einseitig die Arbeit in Pflegeberufen die Sicht oft in Bezug auf Lebensqualität unter Pflegebedürftigkeit macht. Leider ist es nachvollziehbar, warum das so ist. Traurig genug, dass manche im Pflegeberuf die Sicht der wirklichen Würde eines Menschen durch den Blick auf die körperliche oder psychische Not verlieren. Traurig genug, dass unser Gesundheitssystem diese pflegenden Menschen so verheizt.
Seit nunmer 7 Jahren habe ich Schmerzen lieber Charlie. Es fehlt nicht mehr viel und ich kann weder Socken noch Hosen allein anziehen, heute geht das noch mit Schmerzen. Ist es da nicht besser es hat solche Einrichtungen? Stell Dir vor was auf die Angehörien zukommt wenn Du Dir zu Hause selbst das Leben nimmst. Deine Einstellung sich jeder Perspektive zu berauben ist ganz toll aus Sicht eines Aussenstehenden, der das Leid wohl gesehen hat aber nicht selbst erfährt. Meine Perspektive ist “ die Erlösung von dem Leid“. Selbst die Rente wird mir verweigert um noch mindestens ein paar Jahre mit erfüllendem Schmerz zu leben.
Hallo erpunkt,
seit 7 Jahren? Ich kann verstehen, dass du das bereits als lang empfindest. Doch bitte, im Vergleich ist das wahrlich nicht lang. Du kannst noch unter Schmerzen selbst Socken und Hose allein anziehen? Und das allein reicht dir bereits über Sterbehilfe nachzudenken?
Thema „Außenstehender“: In meinem Fall wären gerade mal 7 Jahre beständige Schmerzen eine erholsam kurze Zeit. So „Außendstehend“ bin ich. Aber wenn ich meine Schmerzerfahrung mit denen vergleiche, die meine Mutter über Jahrzehnte ertragen musste, dann habe ich eigentlich kaum nennenswerte – so wie du evtl. auch nicht. Meine Mutter war trotz dieser enormen Schmerzen ein lebensfroher Mensch und ist zuletzt nicht an diesen gestorben, sondern an einer tatsächlich todbringenden Krankheit. Ich war bis zuletzt an ihrer Seite. Und so könnte ich noch zig Beispiele aufzeigen, wo ich Leiden, und zwar deutlich schlimmeres, als du bisher hier geschildert hast, begleitet habe oder noch tue.
Die Frage, die sich hier stellt, ist nicht das Maß der tatsächlichen Schmerzen. Die Frage, die sich hier stellt, ist nach der individuellen Leidensfähigkeit. Jeder geht individuell mit seiner Leiderfahrung um, je nach der pers. Resilienz. Doch diese ist keine starre Charaktereigenschaft, diese kann sehr wohl erworben werden. Dass beständige Schmerzerfahrung zu Depressionen führen können, ist ein sehr bekannter Umstand. Gerade deshalb ist es so dringend notwendig, dass unsere Gesellschaft, statt eine einfache Flucht in den Tod anzubieten, sich intensiv mit den Leidenden auseinandersetzt – wie zB mit der Palliativmedizin und schon vorher, wie in deinem Fall, mit einer guten Schmerztherapie und einer soziologischen als auch individuell psychotherapeutischen Begleitung.
Du hast weit mehr Lösungen zur Verfügung, als nur einen schnellen Tod! Und auch dir bieten sich mehr Perspektiven. Deshalb solltest du deine Aufmerksamkeit besser auf diese lenken, als dich in der Vorstellung eines einfachen und schnellen Tod zu flüchten.
Lass dich zudem auch nicht von der Propaganda eines angeblich „leichten Todes“ einfangen, welche uns zunehmend durch Menschen begegnet, die daraus ihren eigenen, immer häufiger auch finanziellen, Nutzen ziehen, ohne selbst bereit zu sein, diesen angeblich „einfachen Weg“ selbst einmal zu wählen. Das Leben und auch das Sterben ist weit komplexer, als uns hier vorgemacht wird.
Hi Charly,
Auch mein Psychotherapeut nimmt mir die Schmerzen nicht, Akupunktur bringt bis jetzt keinen Erfolg. Siechtum unter Oxycodon? Was solls? Weder kann ich Motarradtouren noch Fototouren machen. Evtl. kann man noch von der Aida runterschauen und dann erst recht Frust kriegen!
Erpunkt,
Es ist auch nicht die Aufgabe eines Psychotherapeuten dir die Schmerzen zu nehmen. Er kann dir dabei helfen, deine Einstellung gegenüber deinem Leiden zu verändern. Schmerztherapeuten sind spezielle Schulmediziner. Du solltest mal einen solchen aufsuchen, dann lernst du schnell, dass es auch ganz andere Therapien und Aussichten gibt.
Aus meiner Sicht bringt Akupunktur nur soviel, wie man selbst bereit ist zu glauben, was sie bringen könne. Meiner Meinung nach ein Placebo. Aber das ist nur meine Meinung.
Tja, Motorradtouren gehören wohl auch bei mir mittlerweile zur Vergangenheit. Aber das zu beklagen ist doch ein leiden auf sehr hohem Niveau, meinst du nicht? Was du wirklich noch kannst, solltest du durch qualifizierte Therapien herausfinden.
Das Pseudonym kommt von R. Und hat mit Erde nichts zu tun. Danke für die Lebenshilfe. Meine Worte, dass jeder selbst entscheiden kann und darf.
Wir beide werden wohl nie auf einen Nenner komen. Leider haben Sie meine Aussagen nicht verstanden und/oder anders interpretiert als von mir vorgesehen. Nochmals vielen Dank.
Grüße R. (erpunkt)
Ok, also erpunkt – ich hab’s nachträglich korrigiert. By the way: ich schreibe mich auch nicht Charlie, sondern Charly 😉
Kann gut sein, dass wir nicht auf einen Nenner kommen. Offensichtlich habe ich eine deutlich andere Resilienz, was meine Sicht natürlich stark beeinflusst. Ich wünsch‘ dir das Beste 🙂
Richtig Motorradtouren sind nicht ein Mass der Dinge, es sind Beispiele für Lebensqualität. Ohne taugt das ganze nichts! Von Siechtum halte ich nichts! Meines Erachtens sollte jeder selbst für sich entscheiden können und dürfen. Der Psychotherapeut wurde nicht von mir ins Spiel gebracht. Akupunktur als Schabernack abzutun ist auch keine Lösung. Habe was Migräne angeht gute Erfahrung. Ich habe den Eindruck, dass es hier nicht mehr wirklich um die Sache geht, sondern dass man sich verrannt hat und nicht mehr anders geht als dagegen zu sein.
Nun erpunkt, den Eindruck, dass sich Jemand hier arg in mögliches Selbstmitleid verrannt hat, den erweckst du hier für mich. Bei allem Respekt vor den psychischen Druck und den sich aus Dauerschmerzen ergebenden psychischen Problemen, denke ich jedoch nicht, dass Betroffenen alleine mit Streicheleinheiten geholfen ist. Mit hochgradig lebensverachtenden Sterbehilfeparolen aber eben auch nicht!
Eingeschränkte Lebensqualität so leicht mit einem Siechtum gleichzustellen ist – Sorry – in meinen Augen dann doch eine unverantwortlich oberflächliche Argumentation.
Du erweckst auf mich, mittels deiner Einbringungen hier, nicht den Eindruck, dass du dich bereits umfassend und konstruktiv mit deiner Problematik auseinandergesetzt hast. Wenn du lieber über einen einfachen Tod nachdenkst, statt darüber wie du dennoch ein erfülltes Leben haben kannst, solltest du unbedingt therapeutische Hilfe auf verschiedenen Ebenen in Anspruch nehmen. Aber dazu musst du dich selbst entscheiden.
Leider ist es ein nicht selten zu findendes Phänomen, das die möglichen therapeutischen Hilfen nicht bekannt sind. Dies zeigt auf, wie schwer qualitativ gute Beratung immer noch in unserem Land durch Mediziner zu finden ist. Und das, obwohl es eine Menge an Beratungsstellen und qualifizierten Ärzten und Therapeuten gibt.
Ich kann dir deine Entscheidung zum oder gegen das Leben nicht abnehmen. Deshalb werde ich ich dennoch nicht davon ablassen, diese Pseudohumanität der Sterbehelfer anzuprangern. Die Diskussion und das Thema ist komplex. Zu komplex um es mittels Parolen und simplen Antworten begegnen.
Eine Einrichtung, wie diese „Lebensendeklinik“ ist meiner Meinung nach, nur ein perverses Beispiel von Pseudohumanität und schlichter Geldmacherei!
Eine adäquate Antwort sehe ich hier vielmehr in Schmerztherapie, entsprechender Psychotherapie, Hilfegruppen, der Palliativmedizin und Hospizarbeit, etc.. Hier wird nicht mit einfachen Antworten und Parolen gearbeitet, sondern mit individueller Zuwendung und Versorgung.
Die Entscheidung zum Leben muss aber immer noch Jeder selbst treffen.
Amando Grüße Ihnen aus Deutschland! ich brauche Aresse ein Klinik oder Institut die Sterbehilfe pratizeren. bitte per E-Mail sende mir Adresse und oder Telefon vom ein Klinik in Niederlande die Sterbehilfe leisten.
mein E.Mail: *** Dankeschön voraus
Man glaubt es kaum. Da fragt mich Jemand um eine Adresse einer solchen Sterbeklinik. Und das, wo ich ein absoluter Gegner solcher bin.
Nö Amando, dabei werde ich dir nicht helfen 😉