Kita-Mitarbeiter wertvoller für unsere Kinder als die eigenen Eltern?

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Im Radio habe ich heute einen Kommentar zu den Streiks der Kita-Mitarbeiter gehört. Zu der Frage, wie gerechtfertigt dieser Streik sei und die dort gestellten Forderungen.
Vorweg muss ich sagen, dass ich der Meinung bin, dass diese Streiks nicht unberechtig sind, bedenkt man, wie die Bezahlung für diese Aufgaben sind. Zu der Frage der heutigen Stellung der Kitas in unserer Gesellschaft, habe ich eine differenzierte Meinung und bin ganz sicher nicht pauschal begeistert. Aber das nur am Rande.

In dem Kommentar brachte der Sprecher das Argument, dass die Forderungen nach besserer Bezahlung alleine schon dadurch gerechtfertigt seien, weil die Kita-Mitarbeiter unsere Kinder, und damit unsere Zukunft, erziehen und somit eine enorm wichtige Arbeit tun.
Dem stimme ich soweit zu.

Doch derselbe Kommentator hat schon mehrfach seinen heftigen Unwillen zum Betreuungsgeld geäußert, welches Eltern gewährt wird, wenn sie ihr Kind selbst versorgen und nicht in eine Kita bringen. Und hier regt sich mein Widerspruch.

Ja richtig, die Kita-Mitarbeiter haben wichtige Aufgaben und sollten dafür gut entlohnt werden. Doch bitte, noch vor denen haben die Eltern einen wesentlich wichtigeren Job in der Erziehung ihrer eigenen Kinder und sollten dafür mindestens so gut (auch finanziell) unterstützt werden, wie die Kita-Mitarbeiter! So gesehen ist das Betreuungsgeld tatsächlich ein Witz. Denn zum einen ist der Betrag gerade schon lächerlich, zum anderen profitieren davon vor allem die Eltern, die diese Unterstützung finanziell nicht bedürfen. (Da diese finanziell so gut stehen, dass sie keine öffentliche Sozialzahlungen bedürfen.)

Was sagt es über unsere Gesellschaft aus, wenn wir ein Klima erzeugen, in dem Eltern, die sich selbst um ihre Kleinkinder kümmern, als Rabeneltern dargestellt werden. Die besser in schlecht bezahlten Jobs untergebracht wären, als Zuhause bei ihren Kindern?
Was haben wir Westdeutsche uns über die Kitas der DDR empört, als die Mauer gefallen ist. Und Heute? Heute feiern wir genau das, was wir damals verurteilt haben, als „wichtige Innovation für unsere Gesellschaft“. Für mich ist dieser enorme Druck auf die Eltern, ihre Kinder so früh wie möglich „Fachleuten“ zu überlassen, ein Ausdruck einer zutiefst kranken Gesellschaft!

Wenn man also, aufgrund der erbrachten Erziehungsleistungen für eine gute Bezahlung ist, sollte das wenigstens für alle gelten die Erziehungsleistungen erbringen – vor allem für die Eltern! Alles andere ist eine gefährliche Heuchelei.

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