Anfang des Monats konnte ich den Diplom-Psychologen und Autor Jörg Berger auf einer Tagung als Redner erleben. Er referierte über das Thema Stachlige Persönlichkeitstypen. Er hat dazu bereits zwei Bücher geschrieben, ein drittes soll folgen.
Jörg Berger, Diplom-Psychologe und Psychologischer Psychotherapeut hat eine eigene Praxis. Er kann sowohl Fachwissen, als auch langjährige Berufserfahrung im Umgang mit schwierigen Menschen vorweisen. Er gibt neben seinen Ausführungen auch ganz gezielt Hinweise zur praktischen Umsetzung mit den Erkenntnissen.
Ok, Schimpfen – das ist natürlich kein Thema für Christen …. sowas tun Christen ja nicht… oder? 😉
Für alle anderen mag eine Sendung vom Radiosender WDR5 „Hallo Ü-Wagen“ vom 21.02.09 interessant sein:
„Verdammt noch mal, muss das sein? Schimpfen“
(Podcast nur begrenzte Zeit verfügbar)
Es entlastet – ein Ventil der Seele
Manche schimpfen in Momenten wo sie mit sich alleine sind kräftig vor sich hin. Das sind Momente, wo ein innerer Druck heraus kann und die Seele etwas entlastet wird. Da stellt sich schon die Frage, ob es wirklich schlimm ist, so etwas zu tun. Auch im Auto am Steuer neigen Manche dazu ihren Unmut lautstark Luft zu machen. Das ist wohl ein ähnliches Phänomen wie das mit dem Finger in der Nase bohren an der Ampel. Das Auto als Intimraum, in dem uns nicht immer so klar ist, dass die Umwelt uns zumindest sehen kann.
In Momenten starker innerer Anspannung ist es sehr natürlich z.B. durch Schimpfen die Spannung abzulassen. Es ist nicht wirklich nur eine menschliche Eigenschaft. Besitzer von Hunden und Katzen kennen ähnliches auch von ihren tierischen Mitbewohnern. Ein kurzes knurren, bellen, fauchen und schon ist es wieder gut.
Häufig ist das Schimpfen auch ein Ventil in angespannten Beziehungssituationen. Hier ist das Schimpfen schon schwieriger, bzw. der Umgang damit. „Schimpfen – muss das sein?“ weiterlesen
Ich habe mich schon mehrfach mit dem Thema Wahrnehmung unserer Umwelt beschäftigt und bin immer wieder neu erstaunt, wie unser Gehirn funktioniert.
Eben habe ich dazu einen Audiobeitrag über die Wahrnehmung aus dem hr2 Funkkolleg Psychologie gehört, der sehr interessant ist.
Nicht nur, dass wir eigentlich eine Art „Gefangene“ in unserem Körper sind und unsere Umwelt lediglich anhand der Signale deuten können, die unsere Wahrnehmungsorgane uns senden, es ist auch faszinierend mit welcher Geschwindigkeit und auf welche Art wir diese Signale verwerten.
Jegliche Wahrnehmung unserer Umwelt ist nur eine Deutung. Eine Deutung, die zum Teil aus eigenen Entwürfen besteht als auch auf Kompromissen beruht, die wir mit anderen Menschen getroffen haben. So ist der Umstand dass wir in etwa gleiche Lichtreflektionen einer Farbe zuordnen nicht etwa ein Fakt, sondern nur ein Deffinitionskompromiss. Was wir wirklich sehen, wenn wir zB die Farbe Blau sehen, bleibt weiterhin im Dunkeln unserer Wahrnehmung. Wir können technische Beschreibungen dazu liefern, nicht aber wirklich beschreiben, was jedes Individuum tatsächlich „sieht“, wenn es die empfangenen Signale interpretiert.
Unser Miteinander und unserer Kommunikation ist somit ein ewiges Spiel der Kompromisse und der Interpretationen unserer Sinne. Kein Wunder also, wenn dabei soviel schief laufen kann.