Gesucht: Gott

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© Wandersmann / pixelio.de

Heute brachte der Hessische Rundfunk im HR2-Camino eine Sendung, die dem Fakt nachging, dass in unserer Gesellschaft das persönliche Gottesbild mehr und mehr verblasst.

(Hier für eine begrenzte Zeit nachzuhören:)
Ca. 25 Min.

In Umfragen hat sich ergeben, dass die Menschen in Deutschland mehr und mehr den Bezug zu einem Bild von dem Gott verlieren, der eine Person, ansprechbar und persönlich erfahrbar ist. Wer ist dieser Gott, wenn es Ihn denn geben sollte? Ein Prinzip, eine Kraft, ein der Welt völlig abgewandtes Wesen, ewiger Schöpfer oder doch nur begrenzt Mächtiger?

Auf der Suche nach Antworten wurde so mancher in der Sendung befragt. Theologen, Buddhisten, Menschen auf der Straße. Diesen Gott könne man nicht persönlich erleben, sagen die Theologen. Man begegne einem schweigenden Gott, mit dem man sich als Christ mit mehr oder weniger Gewinn auseinander setzt. Der zum Buddhisten konvertierte Lehrer sagt, es sei eine Befreiung für ihn, dem personalen, nach Schuld suchenden Gottesbild abgesagt zu haben.

Man hat also viele befragt, bezeichnender Weise aber niemanden aus den Kreisen der Christen die bis heute ihre Verkündigung, ihren Glauben und ihr Glaubensleben auf dem basieren, dass Gott eine konkrete Person ist, ein konkretes Gegenüber, welches uns ein redendes Gegenüber sein will und dessen Sinnen auf jeden von uns individuell gerichtet ist. Wo man die findet? Nun sicherlich in den großen Kirchen aber insbesondere in den vielen Freikirchen unseres Landes. Solche Christen sind nicht schwer zu finden – oder doch?

Die Kraft des Evangeliums
Beim hören dieses Beitrags wurde mir wieder deutlich, wie außergewöhnlich, wie kraftvoll und bedeutend die Botschaft des Evangeliums auch heute noch ist: In Jesus wurde Gott Mensch. Der Allmächtige wurde anfassbar, wurde zu einem Gegenüber, welches sich unserm Begreifen nicht entzieht. Gott ist kein Prinzip, keine unpersonelle Kraft, kein Wesen weit weg von uns. Gott selbst gibt in Jesus alles um die Kluft zwischen Ihm und den Menschen zu überbrücken. Durch Jesus ist uns allen der Weg eröffnet mit diesem allmächtigen und überaus heiligen Gott ins Gespräch zu kommen und Erbarmen, Liebe und Annahme und eben auch Vergebung unserer Schuld zu finden.
Dieser Gott wird anscheinend von den Kirchen nicht so eindrücklich vermittelt, dass diese Botschaft bei den Menschen ankommt. Ja in den Kirchen selbst mehren sich die Vertreter der Ansicht, dass Gott keine erfahrbare Person sei. In den Kirchen scheinen sich mehr und mehr Menschen zu versammeln, die Christ zu sein nur als Ausdruck einer gewissen Religiosität verstehen und nichts mehr mit der Erfahrung der Vergebung, der Erlösung und einem Leben zusammen mit Gott in Verbindung bringen.

Stumme Botschafter
Bleibt für mich die Frage an meine Mitchristen, die so wie ich Gott als erfahrbares Gegenüber, als liebevollen Vater und vergebenden Richter erfahren haben: wo bleibt unsere Botschaft in dem religiösen Trubel unseres Landes?

Wie kommt es, dass Journalisten, Redakteure und andere Medienmacher bei solch einer Fragestellung nicht auf die Idee kommen, auch Christen aus den Freikirchen zu befragen?
Was kann ich, was kannst du tun damit diese kraftvolle Botschaft des Evangeliums wieder gehört wird?
Schämen wir uns des Evangeliums? Haben wir die Befürchtung man wolle uns nicht zuhören? Oder haben wir die Befürchtung in dann anstehenden Diskussionen nicht bestehen zu können? Haben wir etwa einen Argumentationsmangel? Sind wir selbst so dieser Gesellschaft entrückt, dass uns die Kommunikationsbasis fehlen könnte?

Aktion Glaube am Montag
Im kommenden Jahr startet eine Aktion mit dem Titel: „Glaube am Montag“ (hier die Homepage). Hier machen sich Christen Gedanken darüber, wie es gelingen kann den eigenen Glauben nicht nur im gemeindlichen Rahmen zu leben und zu vermitteln. Eine angebrachte Aktion. Auch wenn sie bei mir selbst eher auf etwas Verwunderung stösst, gelang es mir doch seit meiner Bekehrung zu Gott nicht, meinen Glauben ja gar Gott selbst auf Gemeindetermine zu begrenzen. Dennoch habe ich in den über 30 Jahren meines Leben mit Gott genügend Christen kennengelernt, die ein solches Problem haben. Mal sehen, evtl. kann ich dennoch auch von dieser Aktion profitieren.


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Zu meinem Glauben stehen
Wie auch immer, diese Sendung zu hören ermutigt mich nochmals klar zu meinem Glauben, zu meiner Gotteserfahrung zu stehen. Keine Angst davor zu haben von Anderen als ein Narr angesehen zu werden. Wie anders ist es doch unseren Gott so nahe, so mannigfaltig zu erleben. Wie sollte ich dann nicht auch darüber reden?

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Ein Gedanke zu „Gesucht: Gott“

  1. „Wes das Herz voll ist des geht der Mund über“.
    Im Umkehrschluß bedeutet das, daß die schweigende Mehrheit der sogenannten „Christen“ in ihren Herzen gar keine Christen sind oder dieses nicht mit Christus gefüllt haben.

    Das Füllen unserer Herzen mit Christus ist aber eines der ersten Ziele des Glaubens … wie also kann ein Mensche denken / behaupten er sein Christ ohne im Herzen mit Christus gefüllt zu sein?

    Ein Christentum ohne Christus im Herzen ist – auch wenn das hart klingt und so manchen auf die Palme bringt! – kaum mehr als ein frommer Selbstbetrug.

    Außerdem ist eine gemachte Außenwirkung ebenso verdächtig unecht …

    Unsere Gesellschaft, Kultur und Kirchen bruachen nicht mehr öffentliche Äußerungen zum Glauben von Menschen die ihr Herz nicht vollständig mit Christus gefüllt haben und darum auch von IHM Zeugnis kein lebendiges, lebensnahes oder glaubwürdiges ablegen können.

    Erst wenn wir ganz und gar von Christus im Herzen gefüllt und bewegt werden werden auch wir samt unserem Alltag ganz und gar von Christus durchdrungen sein!
    Jedes bisschen weniger davon ist und bleibt ein frommer Selbstbetrug und keine Aktion wird das ändern können …

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