Keine Panik wegen Sünde

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© Charly Lücker

„Keine Panik wegen Sünde“ vernahm ich während einer Gebetszeit in meinem Herzen. Als guter und bemühter Christ merkte ich gleich auf und wurde sofort skeptisch. Sollen wir nicht der Sünde fliehen, sie meiden wie es auch immer nur geht? Fragend wendete ich mich erneut im Gebet an Gott: „Herr, was soll ich mit solch einem Satz anfangen?“

Folgendes wurde mir im Gebet dann deutlich:
(Zunächst einmal keine Angst, hier wird weder Sünde verniedlicht noch die Vergebung durch Jesus abgeschwächt werden.)

Mir wurde noch einmal deutlich, dass zunächst gilt dass die Sünde uns gemäß der Bibel von Gott trennt:
Jesaja 59:2 sondern eure Vergehen sind es, die eine Scheidung gemacht haben zwischen euch und eurem Gott, und eure Sünden haben sein Angesicht vor euch verhüllt, daß er nicht hört. (Rev.Elb.)
Gott musste seinen Fokus immer dann auf die Sünde setzten, wenn ER uns anschaut. Nachdem wir allerdings die Vergebung und Erlösung durch Jesus erfahren haben, verlagert sich der Fokus Gottes auf Jesus, wenn ER uns nun anschaut. Damit steht die Sünde nicht mehr zwischen IHM und uns und nicht länger ist die Strafe und der Tod als Folgen der Sünde die bestimmende Komponente. Durch Jesus steht nun der Liebe Gottes zu uns in der Begegnung mit IHM nichts mehr im Wege.

Und doch sündigen wir und sind auch im NT klar aufgefordert nicht mehr zu sündigen. Sünde ist weiterhin nicht harmlos, gebiert sie letztlich immer noch den Tod, wie es uns Jakobus schreibt:
Jakobus 1:15 Danach, wenn die Begierde empfangen hat, bringt sie Sünde hervor; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod. (Rev.Elb.)

Als Christ und Nachfolger Jesu freimütig mit der Sünde umzugehen ist also nicht Kern des Satzes, den ich hier vernommen hatte. Was aber dann?
Gott machte mich auf einen nicht unwesentlichen Umstand aufmerksam: Wenn wir uns als erlöste Christen, die mit und vor Gott leben, einer Sünde in unserem Leben bewusst werden, liegt es nicht zuletzt gerade daran dass Gott es selbst ist, der uns auf diese Sünde aufmerksam macht.
Nun aber nicht länger um uns der Strafe auszuliefern, die der Sünde folgen muss. Denn es gilt:
Jesaja 53:5 Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserm Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden. (Rev.Elb.)
Das Gott uns nun auf Sünde in unserem Herzen aufmerksam macht hat nun einen anderen Grund. Gott sieht nicht länger als erstes die Folge der Sünde, die Strafe und den Tod welche folgen müssten, sondern vielmehr sieht Gott dort wo in unserem Leben noch Sünde ist ein enormes Potential zum Wachstum hin zum Guten, hin zu IHM selbst in uns.

Ich verstand dass Gott uns mitteilen will, dass wir voller Vertrauen zu IHM kommen sollen, wenn wir Sünde in unserem Leben entdecken. Ohne Angst von Gott abgelehnt zu werden, ohne Angst vor Strafe. Denn dort wo wir schwach sind und die Versuchung uns zur Sünde lockt, sieht Gott ein großes Potential. Ein Potential wo einmal Gottes Herrlichkeit sich widerspiegeln kann, wo ER in uns Veränderung schaffen will. So wie es Jakobus uns auch geschrieben hat:
Jakobus 1:12 Glückselig der Mann, der die Versuchung erduldet! Denn nachdem er bewährt ist, wird er den Siegeskranz des Lebens empfangen, den der Herr denen verheißen hat, die ihn lieben. 13 Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht. Denn Gott kann nicht versucht werden vom Bösen, er selbst aber versucht niemand. 14 Ein jeder aber wird versucht, wenn er von seiner eigenen Begierde fortgezogen und gelockt wird. 15 Danach, wenn die Begierde empfangen hat, bringt sie Sünde hervor; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod. 16 Irret euch nicht, meine geliebten Brüder! 17 Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist noch eines Wechsels Schatten. 18 Nach seinem Willen hat er uns durch das Wort der Wahrheit geboren, damit wir gewissermaßen eine Erstlingsfrucht seiner Geschöpfe seien. (Re. Elb.)
Sehen wir als erlöste Christen die Möglichkeiten Gottes in unserer Schwachheit, die Gott für uns darin eröffnet. Nicht länger soll uns die Sünde bestimmen und nicht länger soll sie uns vor Gott beschämen. Gott hat sich in Christus dazu entschieden immer dann, wenn ER uns auf unsere Sünde in unserem Leben aufmerksam macht, nicht länger die destruktiven Folgen der Sünde im Fokus zu haben, sondern das enorme und Hoffnung schaffende Potential der Veränderung, welche Er in uns schaffen möchte.
Hebräer 12:11 Alle Züchtigung scheint uns zwar für die Gegenwart nicht Freude, sondern Traurigkeit zu sein; nachher aber gibt sie denen, die durch sie geübt sind, die friedvolle Frucht der Gerechtigkeit. 12 Darum «richtet auf die erschlafften Hände und die gelähmten Knie», 13 und «macht gerade Bahn für eure Füße!» damit das Lahme nicht abirre, sondern vielmehr geheilt werde. 14 Jagt dem Frieden mit allen nach und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn schauen wird… (Rev.Elb.)

Also: Keine Panik wegen der Sünde, die Gott dir in deinem Leben aufzeigt. Nicht länger soll dir, der du durch Jesus erlöst bist und nun Christus nachfolgst, Tot und Strafe vor Augen stehen. Vielmehr ist es hier nun Gott, der ein Neues in dir schaffen möchte. Grund zur Hoffnung und Freude, nicht länger Grund zur Scham und Angst.
Philipper 2:12 Meine Lieben! Als ich bei euch war, habt ihr meine Anweisungen immer befolgt. Jetzt, in meiner Abwesenheit, müsst ihr noch mehr darauf achten, euch mit aller Ehrfurcht und Gewissenhaftigkeit um eure Rettung zu bemühen. 13 Denn Gott bewirkt den Wunsch in euch, ihm zu gehorchen, und gibt euch auch die Kraft, zu tun, was ihm gefällt.

2 Korinther 5:17 Wenn daher jemand „in Christus“ ist, ist er eine neue Schöpfung: Was er früher war, ist vergangen, etwas Neues ist entstanden.18 Aber das alles kommt von Gott, der uns durch Christus mit sich selbst ausgesöhnt und uns aufgetragen hat, diese Botschaft von der Versöhnung zu verkündigen: 19 Gott war „in Christus,“ als er durch ihn die Menschen mit sich versöhnte und darauf verzichtete, ihnen ihre Verfehlungen anzurechnen. 20 So sind wir nun Botschafter für Christus und es ist Gott, der durch uns mahnt. Wir bitten im Auftrag von Christus: Nehmt die Versöhnung an, die Gott euch anbietet! 21 Er hat den, der ohne Sünde war, für uns zur Sünde gemacht, damit wir durch ihn die Gerechtigkeit bekommen, mit der wir vor Gott bestehen können.(neue evangl. Übersetzung)

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