Bei Rolf Krüger habe ich einen interessanten Artikel zu der Frage der ersten beiden Geboten gefunden.
Gott von ganzem Herzen und aller Kraft zu lieben und auch den Nächsten zu lieben wie sich selbst. Gerade Christen, die ihren Glauben besonders ernst leben wollen, entgeht oftmals die Verbindung zwischen diesen Geboten. Sie neigen dazu, im ersten Gebot stehen zu bleiben und missen, trotz vieler Bemühung, dass zweite.
Hier der Artikel auf dem Blog „Auf’n Kaffee“:
“Das andere aber ist dem gleich”: Die eigentliche ethische Revolution Jesu
….Und lassen wir beim Begriff “Fundamentalist” mal alle Emotionen und alle negativen Vorurteile beiseite. Fundamentalist ist erst einmal jeder, dessen Glaube auf einem festen Fundament steht, von dem er nicht bereit ist, abzuweichen und das seiner Meinung nach für alle Menschen verbindlich ist. Gerade deshalb sind Fundamentalisten normalerweise sehr menschenzugewandt. Der Andere liegt ihnen am Herzen. Er fragt, was gut für den Anderen ist, wie es ihm wohl ergeht. Das Wohl des Anderen allerdings vermutet er in den Weisungen Gottes, so wie er diese aus seiner Heiligen Schrift versteht. Er stellt also Gottes Willen bewusst über sein eigenes, menschliches Empfinden. Das macht ihn nicht automatisch zum gefühlskalten Monster…
…. Aber dann fügt er einen Satz an, der es in sich hat. Einen Satz, den man leicht überliest, der aber die Energie in sich barg, das junge Christentum in den nächsten Jahren bis an die Enden Europas zu katapultieren. Ein Satz, dessen Tragweite selbst Schwergewichte wie Petrus erst schrittweise (und mit einiger Nachhilfe von Gott) verstanden. Er lautet:
“Das andere aber ist dem gleich.”
Was wir heute beim Lesen gar nicht mehr richtig beachten, weil es im Schatten des darauf folgenden berühmten Mosezitat “Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst” steht, war damals ein Hammer – und ist es heute noch! …
Leider muß ich starke Zweifel daran anmelden, daß „Christen, die ihren Gelauben besonders ernst nehmen“ Gott tatsächlich mit allem lieben was sie sind und haben, …
denn ich erlebe in Gesprächen und Diskussionen praktisch kontinuierlich, daß gerade die Christen, die sich selbst im positiven Sinne als „Fundamentalisten“ verstanden wissen wollen systematisch gegen die Grundlagen (und Sorgfalt) der Schriftauslegung (oder sogar jeder spachlichen Analyse) verstoßen.
Das tun sie nicht nur bezüglich der Bibel sondern kontinuierlich in Gesprächen und Foren oder auch beim Lesen / Interpretieren anderer „christlicher“ Quellen oder Literatur.
Damit ist für mich sehr deutlich sichtbar, daß das „Lieben mit dem ganzen Verstand“ – wie es das Gebot eindeutig fordert – nicht konsequent gelebt wird, denn der Verstand schließt sowohl die gesamte Sinneswahrnehmung als auch die Logik in ihrer angemessenen bzw. sachgerechten Anwendung mit ein.
Wenn aber schon bei der Gottesliebe praktische Abstriche durch fehlende Konsequenz nachgewiesen werden kann – warum sollte man dann erwarten, daß das ihm gleichwertige Liebesgebot bezüglich des Nächsten konsequenter Beachtung findet oder gelebt wird?
Nun ja, Rolf hat hier eine positive Haltung zu den „Fundamentalisten“ bezogen. Die allermeisten „Bibeltreuen“ die mir begegnet sind, sind bei genauer Betrachtung gerade das nicht: Bibeltreu. Im positivsten Fall mögen sie noch „Bibelübersetzungstreu“ sein, was aber auch schon impliziert, dass ihnen schlicht dass Verstehen fehlt, um zu ergründen was dort nun tatsächlich in der Bibel steht oder gemeint ist.
Aber genau das ist ja das Negative am Fundamentalismus, dass solche, die hier eingeordnet gehören, eben nicht besonders viel Verstand aufbringen oder aufzubringen in der Lage sind.
Obwohl dem so ist, wäre es genauso falsch, ihnen das positive Bemühen abzusprechen. Rolf zeigt in seinem Artikel auf, dass ihnen genau dieses im Weg stehen kann, um dass zweite Gebot wirklich befolgen zu können.
Sie meinen, ihre Art an den Geboten und Verboten zu kleben, wäre gelebte Gottesliebe. Es hat sicherlich Gründe, warum sie das Wagnis, sich vor Gott selbst nackt und bloß darzustellen, nicht gelingt. Könnten sie das, würden sie womöglich eine ganz andere Haltung zu ihrem Glaubensleben einnehmen und sich mehr darauf einlassen können auch das Wort Gottes aus der liebenden Haltung Gottes zu verstehen.
Wenn Liebe “die Summe des Gesetzes” ist, heißt das, dass wir im Gesetz erfahren, was Liebe konkret bedeutet.
Rolf deutet die Schriftstelle, dass das Gesetz in unser Herz gegeben ist, offensichtlich dahingehend, dass uns gewisse legislative Fähigkeiten und Vollmachten verliehen wurden.
Das Gegenteil ist der Fall: In unser Herz wurde durch die Neugeburt Liebe und Gehorsam gegenüber Gottes Gesetz, das wir in der Bibel finden, und das wir zuvor, durch die Sünde geschwächt und mit Gott auf Kriegsfuß, nicht halten konnten und wollten, gegeben.
Es läuft doch so ab: Der Geist Gottes bewirkt Sündenerkenntnis und Umkehr, und befähigt uns, in neuem Leben mit neuem Denken und neuer Moral zu wandeln: Siehe, alles ist neu geworden!
Rolf schildert ganz realistisch und kenntnisreich die Auffassung der “Fundamentalisten”, um sie dann durch die Feststellung ad absurdum zu führen, dass sie wohl den wichtigen Satz übersehen hätten, “Das andere aber ist dem gleich”.
Ich glaube nicht, dass irgend jemand den Satz übersehen hat. Was viel wahrscheinlicher ist:
Dass emergente Theologen gern den anderen Satz übersehen, den Jesus jedesmal zu den Menschen sagt, denen er bedingungslos vergeben hat: “Geh hin und sündige von jetzt an nicht mehr!” Joh.8:11 (Elb.Übers.)
Sein kontinuierliches „vermutet“ im Zusammenhang mit dem Willen Gottes gibt zu verstehen, dass er Gottes Willen und ethischen Anweisungen für unklar. Das wiederum würde die Worte des Paulus zusammenhanglos in der Luft hängen lassen: „Lasst euch niemand verführen mit vergeblichen Worten; denn um dieser [konkreten] Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Unglaubens.” Eph.5:6 (Luth.)
Ich verstehe Rolf eher in der Art, dass er die Bibelstelle, die aussagt, dass das Gesetz in unser Herz gegeben ist, so deutet, dass wir dadurch befähigt werden, Gottes Wesen und Gesetzmäßigkeiten so gut zu verstehen, dass wir im Alltag befähigt sind, zu unterscheiden, was eher gottgefällig und was es nicht ist. Legislative Vollmachten erlese ich aus seinem Beitrag nicht.
Nein, der Bibelvers sagt eindeutig, dass das Gesetz Gottes in das Herz aller erlösten Menschen gegeben wurde. Um erlöst zu werden, ist es eben nicht notwendig, dem Gesetz Gottes Gehorsam zu zollen. Wäre das so, wäre das Opfer Jesu hinfällig. Du musst dich schon entscheiden: Entweder das Heil durch Jesus oder durch das Gesetz. Durch das zweite wirst du aber kein Heil finden. Und eine Kombination beider ist ebenso nicht möglich.
Ja, ich stimme mit Rolf darin überein, dass Fundamentalisten durch ihre extreme Ausrichtung auf das Einhalten von Gesetzen, auch beim besten Bemühen, nicht wirklich fähig sind, das zweite Gebot ebenso zu halten.
Rolf nun in eine „emergente“ Schublade zu packen, hilft hier auch nicht wirklich als Gegenargument.
Das wir in der Heiligung leben sollen, die Sünde meiden sollen – überhaupt nicht mehr zu sündigen ist dem Menschen hier auf Erden auch als erlöster Christ völlig unmöglich! – ist richtig. Dem Widerspricht Rolf aber in keiner Weise.
Ebenso scheint es mir so zu sein, dass du das „vermuten“ in Rolfs Text völlig missdeutest. Rolf gesteht richtigerweise dem Menschen nur zu, zu vermuten, was der tatsächliche Wille Gottes ist. Jeder Mensch, der mit der Behauptung auftritt zu wissen, was der Wille Gottes ist, dem sei folgendes erwidert:
1 Korinther 8:2 Wenn jemand meint, er habe etwas erkannt, so hat er noch nicht erkannt, wie man erkennen soll; 3 wenn aber jemand Gott liebt, der ist von ihm erkannt. (Rev.Elb.)
Denn auch, wenn wir als erlöste Christen vom Geist Gottes gelehrt werden, sind wir nicht in der Lage Gott zur Gänze zu erkennen und zu verstehen.
Jesus gibt uns laut Rolf “Entscheidungsgewalt über ethische Fragen”, was dann auch gern mal bedeuten kann, dass wir in ethischen Fragen anders entscheiden, als es Gottes geschriebene Offenbarung nahe legen würde. Mit anderen Worten: Wir entscheiden autonom, „im Sinne Jesu“ – das können wir aus einem einfachen Grund: weil wir zuvor unsere eigenen Vorstellungen von Ethik, unser Ideal von Gerechtigkeit und einer globalen Menschheitsfamilie in ihn hineinprojeziert haben.
„Du musst dich schon entscheiden: Entweder das Heil durch Jesus oder durch das Gesetz.“ (Charly) Das Gesetz ist nicht heilbringend, weil niemand es erfüllen kann. Doch es ist ein Nachweis unserer Erlösung, dass wir Gottes Gesetz lieben und halten, so gut wir können, und somit „unsere Berufung und Erwählung fest machen“.
„In der Heiligung leben, nicht mehr sündigen …“ sind nur abstrakte Begriffe, wenn wir Heiligung und Sünde nicht analog zu Gottes geschriebener Offenbarung definieren und verstehen.
Mit 1Kor. 8,2 kann nicht gemeint sein, dass Gottes ethischen Anweisungen unklar sind und wir sie nicht verstehen und befolgen können. Es geht um Götzenopferfleisch, und darum, nicht unser Wissen und unsere Freiheit zum Schaden anderer zu gebrauchen: „Seht aber zu, dass diese eure Freiheit nicht gerate zum Anstoß der Schwachen!“ (Luth.)
Gottes gute ethische Gesetze zu kennen und zu verstehen ist ja nicht gleichbedeutend damit, Gott in seinem tiefsten inneren Wesen vollständig zu kennen. Das werden wir nie, auch nicht in der Ewigkeit. Wir werden immer Geschöpfe bleiben, und er immer der Schöpfer.
Ja genau, das tun wir dauernd. Soll das jetzt etwas neues sein?
Das nennt man Erwachsen werden, zur Mannesreife kommen. Etwas, was zB Johannes in seinem ersten Brief äußerst begrüßt, oder etwa nicht?
Das wir das Gesetz lieben ist ein Nachweis unserer Erlösung? Kann man noch mehr daneben liegen? Durch das so gut wie mögliche halten des Gesetzes würden wir unsere Berufung und Erwählung fest machen? Also reicht es nicht aus, was Jesus getan hat? Wir müssen unser Heil dann doch noch selbst verdienen? Ich halte das für Unsinn!
Nö, das meint 1.Kor 8:2 auch nicht. Dieser Vers sagt uns klar und deutlich, dass Jeder, der meint er wüsste nun genau wie Gott denkt, weil er es aus dem Wort Gottes einwandfrei erkennen könnte, nicht verstanden hat, wie man erkennen soll. Hätte dieser es verstanden, würde er sich nicht anmaßen soetwas zu behaupten.
Das Götzenopferfleisch ist in diesem Zusammenhang nur das Beispiel, an dem Paulus dies aufzeigt.
Zuletzt schreibst du es selbst, dass wir nicht vollständig erkennen können. Warum also regt es dich vorher so auf?
„Das wir das Gesetz lieben ist ein Nachweis unserer Erlösung? Kann man noch mehr daneben liegen?“ (Charly)
Dann lag Johannes in seinem 1. Brief ebenso daneben: „Wer seine Gebote hält, der bleibt in ihm und er in ihm.“
Halbe Bibelzitate sind immer ein ganzer Unsinn. Komplett steht dort:
Also um welches Gebot geht es Johannes?
Ich will hier in keiner Weise behaupten, dass die Gebote Gottes für uns unwichtig wären. Immerhin sagt Jesus selbst:
Es geht hier nicht darum, ob wir Gottes Gebote halten, es geht um den Stellenwert, den wir dem Gesetz geben. Und da gehst du mMn zu weit und negierst damit das Erlösungswerk Jesu.
Aber evtl. liegt es ja schlicht daran, dass du noch garnicht verstanden hast, was das Gesetz und die Gebote Gottes unterscheidet.
Dass wir nicht durch Einhaltung des Gesetzes errettet werden, hatte ich geschrieben. Doch wenn wir aus Gnade durch Glauben, ohne Zutun von Gesetzeswerken errettet sind, erfüllen wir (zunehmend) das Gesetz, weil wir ein neues Herz empfangen haben, das Gott liebt und ihm gefallen möchte:
„Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.“ (1.Joh. 5,3 / Luth.).
Wir bestimmen nicht selbst, was falsch und richtig ist, und was Liebe zum Nächsten ist, sondern richten uns nach Gottes Offenbarung in seinem Wort.
Du hast aber behauptet, dass die Liebe zum Gesetz – und nicht etwa zu dem Wort Gottes und/oder zu Gottes Geboten – ein Nachweis unserer Erlösung sei. Das ist aber nicht so. Wirklich, es wäre besser, du beschäftigst dich erst einmal mit dem Unterschied zwischen dem Gesetz und den Geboten Gottes. Das führt hier sonst zu nichts.
Richtig, wir bestimmen nicht selbst, was richtig oder falsch ist. Schon mal gerade deshalb nicht, weil es in den seltensten Fällen ein klares für Alle gültige „Richtig“ oder ein klares für Alle gültige „Falsch“ gibt. Aber genau das behaupten die Fundamentalisten zu wissen und können kaum mehr falsch liegen.
Ein Jeder kann sich nur in soweit am Wort Gottes orientieren, wie er an der Erkenntnis über dasselbe Wort wächst. Das ist ein progressiver Vorgang und keineswegs feststehend. Um aus dem Wort Gottes wirklich göttliche Erkenntnis ziehen zu können, ist es zwingend, ausreichend Gemeinschaft mit Gott selbst zu haben. Denn erst aus dieser Gemeinschaft heraus können wir das Wort Gottes verstehen. Fundamentalisten und „Bibeltreue“ behaupten zwar, sie hätten quasi ununterbrochen Gemeinschaft mit Gott – aber dabei denken sie überwiegend an das lesen und studieren der Bibel und ihrer selbstgezimmerten Gesetze. Genau das ist an ihnen, an ihren Haltungen und Urteilen deutlich zu merken.
Das Thema, das Johannes in 1.Joh. 2,3-5 behandelt, ist Selbsterkenntnis. Wie kann ein Christ erkennen, ob er wirklich ein erlöster Mensch “ in Christus“ ist? Johannes antwortet: Durch das Gesetz Gottes. Entscheidend sind nicht sein Gefühl oder sein einmaliges Bekenntnis zum Glauben, nicht seine Fähigkeit, in anderen Zungen zu reden, oder Dämonen auszutreiben. Entscheidend ist seine Befolgung der Gebote Christi.
Man kann sich die Frage stellen: Sind die Gebote Christi anders als die alttestamentlichen Gesetze? Um das zu beurteilen, müsste an zunächst andere Fragen stellen:
(1)Besteht ein ethischer Unterschied zwischen Gott Vater und Gott Sohn?
(2)Hat Christus seinen Willen dem Willen des Vaters untergeordnet?
(3)Ist der ethische Zustand sündiger oder erlöster Menschen in neutestamentlicher Zeit grundsätzlich anders als in alttestamentlicher Zeit?
(4)Sind die ethischen Probleme der heutigen Menschen grundsätzlich anders als diejenigen des alttestamentlichen Volkes?
(5)Sind die sozialen und ökonomischen Probleme grundsätzlich anders?
Warum haben die NT Autoren, insbesondere Johannes, aber auch Paulus, immer wieder auf Gottes Gebote als ethische Messlatte verwiesen? Warum haben sie betont, dass jeder Mensch einen Bewertungsmaßstab für seinen geistlichen Zustand braucht? Warum vertraten sie den Standpunkt, dass der ethische Stand eines Menschen sich in der äußerlichen Einhaltung der Gebote Gottes widerspiegelt? Warum haben Christus und Johannes ausdrücklich darauf verwiesen, dass das innere Leben nach der äußeren Treue gegenüber Gottes Gesetz zu beurteilen ist?
Wo finden wir Gottes Gesetz?
Sie verstanden, dass die Handlungen eines Menschen in einem engen Zusammenhang mit dem steht, was er wirklich glaubt. Christus warf den Pharisäern vor, dass sie ihren Eltern kein Geld gaben, weil sie es angeblich Gott geben mussten. „Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr verzehntet die Minze, Dill und Kümmel, und lasst dahinten das Schwerste im Gesetz, nämlich das Gericht, die Barmherzigkeit und den Glauben! Dies soll man tun und jenes nicht lassen.“ (Mt. 23,23 / Luth). Er kritisierte ihre Heuchelei, nicht das alttestamentliche Gesetz.
Das sehe ich nicht so, denn hier steht Gebote und nicht Gesetz!
Das sehe ich auch nicht so.
Und worin wandelte Jesus? Im Gesetz oder in der Liebe? Hat er nicht durch seine Liebe das Gesetz erfüllt und damit für uns die Konsequenz des Gesetzes überwunden?
Ach haben sie das?
Steht dort etwa: „strebt danach das Gesetz besonders gut zu halten? Nein? warum wohl nicht und was steht dort stattdessen?
Haben die Schreiber des NT auf die Gebote (eben nicht das Gesetz!) verwiesen? Ja sicher. Weil sich in ihnen uns das Wesen Gottes offenbart. Aber nicht, um uns durch das halten dieser Gebote etwas zu verdienen oder etwas zu beweisen.
Ein Bewertungsmaßstab für uns ist etwas völlig anderes, als eine Beweiserbringung dafür, dass wir Gott lieben.
Oha, also das ist jetzt völlig am Ziel vorbei. Hat nicht Jesus vielmehr die Pharisäer gerade deshalb gescholten, weil sie meinten, sie könnten dies tun? Hat er sich nicht „getünchte Gräber“ genannt, weil sie zwar nach außen das Gesetz halten wollten, aber dies in keiner Weise ihr inneres Leben widerspiegelte?
Und du meinst, das könnte bei uns Christen nicht auch leicht der Fall sein? Ich meine das sehrwohl!
Du hast offensichtlich immer noch nicht wirklich verstanden, was das Gesetz ist und was im Gegensatz dazu die Gebote Gottes. Für dich ist das ein und dasselbe. Daher kannst du nur solche Irrwege gehen. Von daher empfehle ich dir dringend, dich mit diesem wesentlichen Unterschied zu beschäftigen.
(btw.: ich bitte dich, bei Zitaten – auch Bibelstellenzitate – die Quelle mit anzugeben. Es gibt die Urheberrechte und die sollen auch hier, auf meinem Blog geachtet werden.)
Jesus argumentiert gegen die Pharisäer immer unter Berufung auf das AT Gesetz. Auch die gesamte Bergpredigt ist eine Auslegung und Anwendung des Gesetzes.
Liebe ist das höchste Gebot des Gesetzes im Alten Testament.
Kein Gebot ist unabhängig von der Liebe verständlich, und Liebe ist unabhängig vom Gesetz ebenso unverständlich.
Jedes Gebot ist von Liebe geleitet, kommt aus dem Geist der Liebe, und konstatiert nur, was die Liebe tun würde. Wer wirklich liebt, wird niemals stehlen, morden, begehren, die Ehe brechen!
Christen, die etwas anderes sagen, gehen unwissentlich den Weg westlicher humanistischer Denker, die die Zentralität der Liebe aus den Christentum übernommen haben. Doch sie haben lediglich das Wort übernommen, denn sie wollen selbst bestimmen, was genau die Liebe befiehlt und was Liebe ist. Sie wollen Freiheit vom Gesetz, nicht Freiheit im Gesetz, und kreieren deshalb eine Liebe abseits vom Gesetz, und nicht eine Liebe im Einklang mit dem Gesetz.
Beim ersten Part stimme ich dir zu. Beim zweiten Part widerspreche ich deutlich. Liebe braucht keine Gesetz. Unordnung, Neid, Hass, etc. braucht ein Gesetz, aber nicht Liebe. Fällt dir nicht selbst auf, dass Gott sich mit dem Gesetz bis zu den Zeiten des Mose Zeit lies? Wenn das stimmen würde, was du hier sagst, dann hätte Gott schon Adam und Eva als erstes das Gesetz des Mose gegeben.
Mit deiner weiteren Ausführung gibst du ja ausdrücklich Rolf in seinem Artikel recht.
Bevor du dich jetzt in weitere Ausführungen ergehen willst, nochmal:
Du hast offensichtlich immer noch nicht wirklich verstanden, was das Gesetz ist und was im Gegensatz dazu die Gebote Gottes. Für dich ist das ein und dasselbe. Daher kannst du nur solche Irrwege gehen. Von daher empfehle ich dir dringend, dich mit diesem wesentlichen Unterschied zu beschäftigen.
Eins sollte doch deutlich geworden sein: Du wirst mich nicht zu einem Gesetzestreuen Christentum bekehren. Warum nicht? Weil ich mit Christus dem Gesetz gestorben bin.
Charly, die ganze fruchtlose Diskussion über Evangelium und Gesetz hat die biblische Botschaft vernebelt, dass das Gesetz die Manifestation der Liebe Gottes ist.Es gibt kein Evangelium ohne Liebe. Doch wenn Liebe in Gottes Gesetz manifestiert und geordnet wird, gibt es kein Evangelium ohne Gesetz.
Nimm beispielsweise zwei Stellen, wo Paulus über das „Gesetz“ und das „Evangelium“ in ein und demselben Text spricht:
In 1.Tim. 1,9-11 redet Paulus über Missbrauch und rechten, geistlichen Gebrauch des Gesetzes. Dann nennt er Beispiele von Gesetzesbrechern wie Mördern oder Sklavenhändlern, die durch das Gesetz verurteilt werden, und fährt fort: „… so etwas mehr der heilsamen Lehre zuwider ist, nach dem herrlichen Evangelium des seligen Gottes, welches mir anvertraut ist.“ (Lutherbibel 1912).
In Römer 2,12-15 erläutert Paulus das Gericht an den Juden und Heiden durch das Gesetz und schließt die Diskussion mit den Worten:
„… [dies wird geschehen] auf den Tag, da Gott das Verborgene der Menschen durch Jesus Christus richten wird laut meines Evangeliums“.
Besitzt du ein Skalpell, das Gesetz und Evangelium in diesen Texten trennen könnte?
Gesetz und Evangelium stehen – besonders in den Paulusbriefen – einzig und allen dann in Antithese, wenn „Gesetz“ als Errettung durch das Gesetz verstanden wird, aber nie, wenn Gesetz Gottes geschriebenes Gesetz im Alten und Neuen bedeutet.
„Mit Christus dem Gesetz gestorben“ bist du, weil Christus stellvertretend für Sünder den Fluch des Gesetzes getragen und somit durch sein Blut die Anklageschrift gegen uns vernichtet hat, damit wir mit einem neuen Herzen und mit neuer Ethik, im Sinne seines guten und geistlichen Gesetzes zu seiner Ehre leben können.
p.s.
… und wenn wir bedenken, dass die Erlösung durch Christus sich wiederherstellend auf die destruktiven Folgen des Sündenfalls auswirkt und in ihr das Gesetz auf die Tafeln unseres Herzens geschrieben werden, dürfen wir folgern, dass Adam und Eva Erkenntnis des göttlichen Gesetzes besaßen, die nach ihrer Unabhängigkeitserklärung von Gott mehr und mehr in Vergessenheit geriet. Das führte zu einer rapiden Verrohung und Lieblosigkeit unter den Menschen, bis Gott in der Flut mit (fast) der gesamten frühen Menschheit ein Ende machte.
Liebe und Gesetz gehören nun mal zusammen. Deshalb führt Gesetzlosigkeit immer zu Lieblosigkeit. Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes und ohne Gesetz stirbt die Liebe.Dies gilt für alle Gott-gegebenen Bündnisse: Ohne Gesetz gibt es keine Liebe in der Ehe und Familie. Ohne Gesetz gibt es keine Liebe in der Gemeinde. Ohne Gesetz gibt es keine Liebe im Arbeitsleben und in der Wirtschaft. Und ohne Gesetz gibt es keine Liebe und Freundlichkeit im Gemeinwesen und in der Politik.
Kein Text im Neuen wie Alten Testament veranschaulicht das so gut wie die Prophetie Jesu in Mt. 24,12: „Wegen des Überhandnehmens der Gesetzlosigkeit wird die Liebe der Vielen erkalten“ (Elberf.).
Kein Vers beschreibt präziser, kurzer und direkter das Hauptproblem des gegenwärtigen Humanismus, wie auch der gegenwärtigen evangelikalen Szene:
„Wegen des Überhandnehmens der Gesetzlosigkeit wird die Liebe der Vielen erkalten.“
Was für ein Blödsinn!
Hier mal eine kleine Auswahl aus dem Römerbrief, was es mit dem Gesetz tatsächlich auf sich hat:
Wenn du doch wenigstens lesen könntest und nicht nur selektiv herauspickst, was deiner mehr wie seltsamen Theologie entsprechen soll 🙁 Lesen wir doch mal die Bibelstelle vollständiger, die du mal wieder nur halb zitierst:
Mann, das steht es doch! Kannst du es nicht lesen? „indem er dies weiß, daß für einen Gerechten das Gesetz nicht bestimmt ist, sondern für Gesetzlose und…“ Und du erzählst mir hier etwas davon, dass ein Christ kein rechter sein kann, wenn er nicht dem Gesetz folgt – was für ein Blödsinn! Denn ein Christ ist vor Gott gerecht gemacht, Luther übersetzt sogar noch markanter:
Röm.2:12-15 spricht explizit über Menschen, die unter dem Gesetz stehen und nicht über Menschen die die Erlösung durch Jesus erfahren haben. Guter Mann, ist denn lesen so schwer?
Dafür brauche ich kein Skalpell, dafür brauche ich nur ein klein wenig Verstand!
Bei Matth.24:12 muss ich sagen, dass Luther es eigentlich besser übersetzt hat. Zumindest so, dass evtl. es sogar solche Gesetzesprediger wie du besser verstehen könnten (so sie es überhaupt wollen):
Nicht Gesetzlosigkeit im Sinne von; „außerhalb des Gesetz leben“, sondern Ungerechtigkeit wird die Liebe ersticken.
Bevor du dich jetzt in weitere Ausführungen ergehen willst, nochmal:
Du hast offensichtlich immer noch nicht wirklich verstanden, was das Gesetz ist und was im Gegensatz dazu die Gebote Gottes. Für dich ist das ein und dasselbe. Daher kannst du nur solche Irrwege gehen. Von daher empfehle ich dir dringend, dich mit diesem wesentlichen Unterschied zu beschäftigen. Denn eins ist deutlich: du hast keine wirkliche Ahnung von dem, wovon du hier sprichst!
Luther mag in deinem Sinne treffender übersetzt haben, doch konkret heißt es in Mt 24,12, wie du weißt: ἀνομία
Deshalb habe ich Elberf. gewählt.
Sorry, du nutzt den griech. Grundtext nicht, um den Vers in seinem Sinn zu erfassen, sondern nur um deine abstruse Lehre stützen zu wollen. Seriös ist das mal lange nicht 🙁
Das griech. Wort kann tatsächlich beides meinen, aber der Kontext erlaubt eigentlich nur „Ungerechtigkeit“ als seriöse Übersetzung.
Schon Mist, wenn dein Diskussionspartner auch fähig ist, sich mit dem griech. Grundtext auseinander zu setzten, was?
Muss ich mich jetzt hier beständig wiederholen? Bevor du dich jetzt in weitere Ausführungen ergehen willst….
So, es reicht jetzt, christianarguing. Verbreite deine Gesetzeslehre woanders!
Die Gesetzes-Diskussion ist im Zusammenhang mit dem Start-Thema wirklich nicht passend und zimlich „off topic“.
Von ganzem Verstand (mit allen Sinnen), mit ganzem Herzen und mit Ganzer Seele Gott zu lieben hat erst einmal wenig mit dem Gesetz zu tun – auch wenn über den Gehorsam der Weg zum ganzen Willen Gottes zurück führen wird 🙂
„Das Gebot“ fordert eher die grundsätzliche Willensentscheidung und Kontinuität mit allen daraus entstehenden Konsequenzen, die logischerweise die Liebe zu sich selbst und zum Nächsten mit einschließt.
Erst im Laufe der Nachfolge und des geistlichen Wachstums zeigt sich dan individuell und Schritt für Schritt was inhaltlich konkret ansteht.
„Das Gesetz Christi ist die von Christus her richtig verstandene Torah des Alten Testaments.“
Das ist eine Schlußfolgerung, die ich keineswegs teile.
Ich teile das auch nicht, Stefan. Deshalb habe ich diesen Unsinn gelöscht und den Verfasser so markiert, dass er hier (wenn es so klappt) nicht mehr so einfach seine Kommentare hier einstellen kann. Denn eins ist mal sicher: lesen kann er offensichtlich nicht.
Dann schmeiße meine Kommentare auch raus – sie machen dann ja keienn Sinn mehr!
Ich habe einen Kommentar von dir auch gelöscht. Der andere zeigt durch sein Zitat gut an, warum ich diesen User hier nicht mehr schreiben lassen will. 🙂