„Christen“ verweigern Jesus unter ihnen zu wohnen

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Jesus steht vor einer Stadt, zu der ihm der Zutritt durch weiße Männer verwehrt wird.
KI-generiert / © public domain

In den Bergen Missouris baut eine Gruppe weißer „Christen“ ein Dorf auf, in dem sogar Jesus nicht wohnen darf. Denn dort dürfen weder Schwarze noch Schwule, Juden oder Muslime leben. Und na ja … Jesus war Jude. Seit 2023 wird dort das Siedlerprojekt mit dem Namen «Return to the Land» gebaut.
Es ist schon der zweite Ort dieser Art. Denn eine solche Siedlung gibt es bereits in Missouri, eine weitere soll in Arkansas dazukommen.
Voraussetzung dort bauen und leben zu dürfen, ist ausgerechnet, dass man ein „Christ“ weißer Hautfarbe ist. Geht es noch perverser?
(Quelle: watson.ch)

Nach Angaben des „Independent“ basiert die Idee dieser Dörfer auf Orania. Das ist eine Stadt in Südafrika, die 1991 für Weiße gegründet wurde. Nach dem Ende der Apartheid ist sie stark gewachsen und strebt einen eigenen Staat nur für Weiße in Südafrika an.
Die Inspiration für diese Idee ist wohl die rechtsextreme Verschwörungstheorie des „Großen Austauschs“. Darin hegt man die Wahnidee, nicht-weiße Bevölkerungsgruppen würden durch Geburtenraten und Massenmigration die weiße Bevölkerung ersetzen wollen.
Bei dem Projekt geht es den weißen Siedlern dementsprechend darum, Orte zu schaffen, „in denen weiße Amerikaner ihr einzigartiges Erbe feiern und ihre Kultur bewahren können“, wie wiederum Eric Orwoll, einer der beiden Gründer, dem Sender „KY3 TV“ erklärte.
Um dies umzusetzen, bauen sie nun Dörfer, die nicht-weiße, nicht-christliche und nicht heterosexuelle Bewerber ausschließen. Ganz nach dem Vorbild aus Nazideutschland sollen Vorstellungsgespräche, Fragebögen zur Abstammung und Familienfotos bei diesem völkisch-rassistischen Vorhaben den „Erfolg“ gewährleisten.

Das hat mit dem, was Jesus gepredigt hat, nichts gemein. Deshalb sollten diese seltsamen Menschen auf die Bezeichnung „Christ“ vollständig verzichten – denn eins sind diese ganz sicher nicht: echte Christen! Wie bereits erwähnt: der Jude Jesus Christus hätte auch keinen Zugang zu diesen Orten.
Wieder einmal zeigen amerikanische Pseudochristen, wie abstoßen ein pervertierter Glaube sein kann. Unter der Regierung von Donald Trump sind sie jedoch willkommen.

Doch so weit weg von uns ist ein solches Ansinnen nicht. In Großbritannien und auch in Deutschland, sowie anderen europäischen Ländern gibt es ähnliche Bestrebungen, die allerdings das christliche nicht so plakativ darstellen. Hier wird vor allem der angebliche „Bevölkerungsaustausch“ vorangestellt.

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Ein Gedanke zu „„Christen“ verweigern Jesus unter ihnen zu wohnen“

  1. Es ist erschütternd, wie Menschen selbst unter dem Deckmantel des Glaubens Mauern errichten – Mauern zwischen sich und anderen Religionen, zwischen sich und anderen Hautfarben, zwischen sich und den Schwächsten unserer Gesellschaft. Wir sollten uns fragen: Grenzen wir nicht manchmal auch Menschen in unseren eigenen Gemeinden aus? Menschen mit Behinderungen, mit anderen Lebensweisen, anderen Hintergründen – werden sie bei uns willkommen geheißen, oder gelten sie als störend?

    Ich, als Mensch mit Behinderung, habe selbst erfahren, wie schmerzhaft Ausgrenzung ist. Dieses Gefühl, wenn andere über einen urteilen, wenn man spürt, dass man nicht willkommen ist – es brennt tief ins Herz. Genau deshalb setze ich mich dafür ein, dass Menschen mit Behinderungen in Kirche und Gemeinde genauso geschätzt und willkommen sind wie alle anderen. Es geht aber nicht nur um Menschen mit Behinderungen, es geht auch um Menschen aus anderen Kulturen, Menschen mit anderen Lebensweisen.

    Jesus selbst hat gezeigt, dass jedes Leben kostbar ist. Er hat ALLE Menschen angenommen. Barrieren zu überwinden – physisch, gesellschaftlich, in unseren Herzen – ist kein Luxus, es ist eine Notwendigkeit. Es ist Ausdruck echter Nächstenliebe.

    Der Bericht aus Missouri ist ein Schock: Orte, an denen Menschen aufgrund von Hautfarbe, Religion, sexueller Orientierung oder Lebensweise ausgeschlossen werden, nennen sich „christlich“ – und doch steht das im krassen Widerspruch zu allem, wofür Jesus stand. Solche Beispiele sollten uns wachrütteln. Wahre Gemeinschaft entsteht nur dort, wo Offenheit, Mitgefühl und die Wertschätzung jedes Einzelnen im Zentrum stehen – wo niemand ausgeschlossen wird, sondern jeder willkommen ist. Wo Liebe stärker ist als Angst, und Menschlichkeit stärker als Engstirnigkeit. Genau dort wächst Gottes Reich.

    Und ich glaube fest: Wenn wir den Mut haben, wirklich jeden Menschen willkommen zu heißen – mit all seinen Unterschieden, Stärken und Schwächen – dann können wir eine Gemeinschaft schaffen, in der niemand mehr allein draußen stehen muss.

    Ich will meinen Teil dazu beitragen – und du?

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