Amen and a-women

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Toleranz
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Eine Stilblüte in den Versuchen Toleranz zu üben war am Sonntag, 03. Jan. 2021 beim Gebet zur Eröffnung des US-Kongresses zu erleben. Der demokratische US-Abgeordnete und methodistischer Geistliche Emanuel Cleaver beendete sein Eröffnungsgebet mit den Worten:
„in the name of the monotheistic God, Brahma, and God known by many names by many different faiths / things. Amen and a-women.“

Nicht allein, dass er den Gott der Bibel mit Brahma, einem der vielen indischen Hauptgötter, und anderen Göttern gleichsetzen will. Was allein schon eher als Blasphemie betrachtet werden kann.
Er wollte damit dem entgegenkommen, dass Mitglieder der Legislative, den christlichen, jüdischen, hinduistischen, buddhistischen und unitarisch-universalistischen Glaubensrichtungen angehören. Doch diese Gottheiten sind unmöglich in irgendeiner Weise vereinbar.
Nein, er endet zudem in einem absoluten Nonsens in den Worten „Amen and A-woman.“ Das ist dermaßen abstrus, dass er damit einen Schwall von Häme und Spott, sowie Empörung ausgelöst hat.

Das Wort „Amen“ kommt aus dem hebräischen / arabischen und ist eine Bestätigungs- oder Bekräftigungsformel und kann mit „So soll es sein“ übersetzt werden. Mit einem „a-man / ein Mann“ und „a-woman / eine Frau“  wie man es im Englischen verstehen könnte, hat das also absolut nichts zu tun. Das sollte auch ein methodistischer Geistlicher wissen.

Emanuel Cleaver zeigt sich von den Reaktionen auf seinen Gebetsabschluss überrascht. Er sei „zutiefst enttäuscht, dass mein Gebet von einigen fehlinterpretiert und missverstanden wurde, um einem Narrativ zu entsprechen, das Ressentiments und eine größere Spaltung in Teilen unserer Gesellschaft schürt“, sagte Cleaver einem Bericht der Zeitung „The Kansas City Star“ (Online-Ausgabe) zufolge. Anstatt über die Bitten um Heilung der Gesellschaft und Abkehr von der zunehmenden Spaltung nachzudenken, werde versucht, seine Botschaft an Gott zu verdrehen und ihn persönlich herabzusetzen, so der Politiker.
Der Abgeordnete verteidigte das von ihm verwendete Wortspiel damit, dass die Rekordzahl von Frauen im neuen Kongress und die erstmalige Berufung einer Hauskaplanin gewürdigt werden sollte. Im Repräsentantenhaus und im Senat sind 144 Frauen vertreten, was den bisherigen Rekord von 129 Frauen im Kongress bricht. „Ich persönlich empfinde diese historischen Anlässe als einen Segen Gottes, für den ich dankbar bin“, so Cleaver.

Ich meine, man kann sich in seinen Versuchen es allen recht zu machen, komplett verlaufen und alles verleugnen, woran man selbst glaubt oder einmal geglaubt hat. Sowas gehört schlicht zu den Dingen, die die Welt nicht braucht und Christen sich verkneifen sollten.


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