Gastbeitrag: Glaube und Depression

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Auf dem Blog stabillabil von Franz Naarn habe ich den folgenden Beitrag gefunden. Dieser beschreibt den Konflikt eines an Depression Erkrankten mit dem Glauben und Gott so gut, dass ich ihn hier vorstellen möchte.

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Franz Naarn: Glaube und Depression

Vor meiner derzeitigen depressiven Episode betete ich regelmäßig und innig: Die Verlängerung des irdischen Schauspiels in die Unendlichkeit hinein glückte mir fast spielerisch. Die Beziehung zu Gott war lebendig. Der Glaube trug mich über dem Abgrund, der das Leben ist. Und ich war – täglich neu – fähig, vertrauensvoll in ihn hineinzuspringen (vgl. Søren Kierkegaard).

Mit dem Ausbruch der Depression wurde das ganz anders. Die Krankheit kappte gnadenlos meine ohnehin brüchigen Stege zur Mitwelt; „Gastbeitrag: Glaube und Depression“ weiterlesen

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Wenn Seelsorger Mist bauen

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Seelsorge
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(*Update*) Im zunehmenden Maße bieten Laien innerhalb christlicher Gemeinden Seelsorge an. Dies resultiert unter Anderem daraus, dass immer mehr Freikirchen ihre Verantwortung nachkommen wollen, Menschen in all ihren Nöten zu begegnen. Grundsätzlich ist das ein durchaus begrüßenswerter Trend. Aber damit sind auch Verantwortungen verbunden, die manches Mal leichtfertig ignoriert werden.

Immer mehr, mehr oder weniger professionelle, Seminare zum Thema Seelsorge werden angeboten. Neben sehr qualifizierten und daher sehr empfehlenswerten Angeboten, gibt es aber auch sehr fragwürdige, bis hin zu absolut abzulehnende. Immer wenn in den Angeboten ein Hang zum Extremen zu erkennen ist, sollte man besser Distanz dazu einnehmen. Sei es, dass vermittelt wird, Seelsorge könne jeder menschlichen Not wirkungsvoll begegnen, oder sei es, dass medizinische und psychologische Erkenntnisse nicht beachtet oder gar abgelehnt werden.

Ein aktueller Fall in Herborn/Limburg zeigt auf, wie schnell Seelsorger ohne halbwegs qualifizierte Schulung ihre Verantwortung sträflich übersehen.
Ein psychisch kranker Mann hatte Kontakt zu einer christlichen Gemeinde, die auch einen Schwerpunkt im Gebet für Heilung auf körperlicher, als auch psychischer Ebene legt. Dort wurde mit ihm für Heilung gebetet und ein Seelsorger (gelernter Schreiner) begleitete ihn über längere Zeit. Dieser psychisch kranke Mann leidet an Schizophrenie, inklusive der hier nicht untypischen Symptomatik, dass er Stimmen hört.
Im April dieses Jahres tötete dieser Mann, in einem schizophrenen Schub, einen Mann, der als Pförtner in einer Firma arbeitete. Die Stimme Gottes habe ihn das befohlen, gab er später an.
Nachzulesen in folgenden Artikeln: Artikel 1 über den Beginn des Prozess und Artikel 2 über die Vernehmung von Verantwortlichen aus der Gemeinde. (Leider wurden die Artikel mittlerweile auf dem Server gelöscht)

Hier wird sehr deutlich, dass, aufgrund von mangelnder Qualifikation / mangelndem Wissen oder auch aus religiöser Ignoranz die konkrete Gefahr, welche von dem Kranken ausging, nicht erkannt wurde. Leider ist dies nur ein Fall mehr, der mir bekannt wurde, in dem „Wenn Seelsorger Mist bauen“ weiterlesen

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Reue – immer noch ein Thema

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Reue
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In einem aktuellen Radio-Feature des WDR5 wird das Thema Reue zur Sprache gebracht. Anhand prominenter und unprominenter Beispiele wird aufgezeigt, dass Reue ein durchaus wichtiges Empfinden ist und in unserer Gesellschaft immer noch erwartet wird.

Unter dem Titel „Ach hätte ich doch…“ steht im Begleittext:
Was genau ist eigentlich „Reue“? Woran merken Außenstehende, ob Reue vorgetäuscht wird oder echt ist? Wann wird der Begriff moralisch benutzt und wie geht die Rechtswissenschaft mit dem Begriff der „tätigen Reue“ um?

Hier nur für begrenzte Zeit nachzuhören:

Es wird auch ein Psychologe zu dem Thema befragt – bezeichnenderweise aber kein Theologe. Da fragt man sich doch, wie es zu dieser Auswahl der Fachleute kommt. Ist Reue nicht ein zutiefst christliches, ja gar religiöses Thema?

Hat die Kirche / der Leib Christi ihre stärkste Botschaft der befreienden Reue und der Vergebung von Schuld „Reue – immer noch ein Thema“ weiterlesen

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Vorbild sein oder nicht sein das …

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Da tritt ein Spitzenkandidat in der Politik vor die Kameras und erklärt unter Tränen seinen Rücktritt aus Ämtern und Kandidatur weil er als 40jähriger eine Beziehung zu einem 16jährigen Teenager hatte – und schon geht die Diskussion los über die Frage: „Wie moralisch müssen Politiker sein?“

Erstaunlich bei der Diskussion dieser Frage ist für mich, dass es nicht wenige Bürger unseres Landes gibt, die meinen die Moral eines Politikers im Privatleben hätte nichts mit dem zu tun wie er als Politiker ist. Die Kommentare von Journalisten gehen von „Geht uns nichts an“ bis zu „Moral ist nicht egal“.

Kann man die Moral einer Person der Gesellschaft tatsächlich in Privatleben und öffentlichen Wirken aufteilen?
Also kann man von der Annahme ausgehen, dass die privaten moralischen Einstellungen einer Person sich nicht auf sein Wirken und Handeln in seinen öffentlichen Aufgaben auswirken? „Vorbild sein oder nicht sein das …“ weiterlesen

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Psychologie des antireligiösen Affektes

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Univ.-Doz. Dr. Dr. Raphael M. Bonelli aus Wien macht sich in der katholischen Zeitung „Die Tagespost“ als Psychiater, Neurologe und Psychotherapeut Gedanken zu der Frage, woher die zunehmende Religionskritik in der westlichen Welt unserer Zeit kommt. Sein Ansatz kommt aus seinem Hintergrund als Anhänger der Lehren Sigmund Freuds. Daher sucht er eine Antwort auf dem Gebiet des Narzissmus.

Zitat aus „Die Tagespost“:
„Warum genau finden es manche Zeitgenossen so auffallend irritierend, wenn andere glauben? Wieso ist es für sie so schmerzhaft, wenn eine gottesfürchtige Muslimin ein Kopftuch trägt? Was kann so bedrohlich daran sein, wenn bibeltreue Christen dem politisch korrekten Mainstream widersprechen? Warum empört man sich, wenn Menschen das katholische Lehramt für wahr halten und ihr Leben danach ausrichten? …..
Wie läuft der unbewusste Psychomechanismus ab, von der ersten Emotion bis hin zum Mord? Wie tickt die antireligiöse Psyche? …. „Psychologie des antireligiösen Affektes“ weiterlesen

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Sind Sie wütend auf Gott? Sagen Sie es einfach.

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Wut
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Quelle: Die amerikanische „Chraisma“
Mittwoch, 05 January 2011  Jennifer LeClaire / deutsche Übersetzung : Charly Lücker
Bild: © Thomas Max Müller / pixelio.de

Sind Sie jemals auf Gott wütend geworden? Wenn ja, sind Sie damit nicht alleine.

Viele Menschen hatten über die Jahrhunderte mit Wut auf Gott den Vater zu tun gehabt. Nun lässt eine neue Studie der Case Western Reserve University, Cleveland Amerika diese Wut in einem neuen Licht erscheinen.

„Viele Menschen erleben Wut gegenüber Gott,“ sagt Julie Exline, eine Dozentin an der Case Western Reserve’s College of Arts and Sciences. „Auch Menschen, die Gott in einer tiefen Weise lieben und respektieren, können über Gott wütend sein. Genauso wie man sich über andere aufregen oder ärgern kann, eben auch über solche die man liebt. So kann man sich auch über Gott ärgern.“

Exline hat während des letzten Jahrzehnts über die Wut auf Gott geforscht. Sie befragte hunderte Menschen, inklusive Studenten des Kollege, Überlebende von  Krebserkrankungen und leidenden  Familienmitgliedern.

Exline und ihre Kollegen fanden heraus, dass Wut auf Gott oft mit Tod, Krankheit, Unfällen oder Naturkatastrophen zusammenhängt. Aber diese Wut ist nicht alleine an traumatischen Situationen gebunden. Sie kann auch dann auftreten, wenn Menschen „Sind Sie wütend auf Gott? Sagen Sie es einfach.“ weiterlesen

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Vertrauensverlust in Gemeinden

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Im aktuellen de’IGNIS-Magazin beschäftigen sich verschiedene Autoren mit dem Thema rund um: „Beziehungslos – Orientierungslos – Haltlos – Auswirkungen auf Gesellschaft und Psyche“
Das Heft mit der Nummer 40 kann hier online gelesen werden.
Mit dabei ist ein Artikel mit der Überschrift: „Vertrauen und Vertrauensverlust in Kirchen und Gemeinden“ (Seite 22-24), welcher sich mit dem Phänomen beschäftigt, dass sich immer mehr Christen von den institutionellen und programmorientierten Gemeinden abwenden. Dieser Artikel ist zur Diskussion gestellt und Feedback ist erwünscht.

Winfried Hahn spricht offen an, dass immer wieder Menschen in christlichen Gemeinden verletzt und enttäuscht werden. Das Resultat ist zunehmend, dass sich diese Menschen von den Gemeinden abwenden – wie wohl sie sich nicht von ihrem Glauben abwenden. Er verweist auch auf die Ausgabe der Zeitschrift Charisma, die sich auch mit dem Thema beschäftigt.

Die Ursachen sucht er drei Aspekten:

  • Allgemeiner Trend zur Unverbindlichkeit
  • Oberflächliche und unehrliche Beziehungen
  • seichte Verkündigung

„Vertrauensverlust in Gemeinden“ weiterlesen

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Gewalterfahrung von evangelikalen Kindern

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Schatten eines Kindes
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Eine neue Studie macht die Runde.
Eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen e.V. über: „Kinder und Jugendliche in Deutschland : Gewalterfahrungen, Integration, Medienkonsum.“
Der Kriminologe Prof. Christian Pfeiffer berichtet nun in Talkshows und Interviews folgendes: (Hier bei Tachles – Talk am roten Tisch)
„Ich kann gut verstehen, wenn Zuschauer sagen, Religion habe mit Gewalt nichts zu tun. Wir haben ein Gegenbeispiel gefunden, das uns sehr erschrocken hat. Innerfamiliäre Gewalt haben wir untersucht, bezogen auf Religiosität. Den schlimmsten Zusammenhang haben wir bei den freikirchlichen Gemeinden Deutschlands gefunden. Je religiöser die Familien sind, desto mehr verprügeln sie ihre Kinder. Wenn wir die vergleichen, die als Freikirchler Religion nur als Lebensdekoration sehen, mit denen, die tiefgläubig sind, fällt auf: Nur 27 Prozent der Kinder aus den tiefgläubigen Familien werden gewaltfrei erzogen. 73 Prozent dieser Kinder werden geschlagen, entgegen der Abschaffung des elterlichen Züchtigungsrechts im Jahr 2000.

Es gibt keine andere Gruppe, auch nicht bei den Muslimen, die so häufig bei der Erziehung zum Schlagen Zuflucht nimmt, wie das bei diesen Evangelikalen der Fall ist.“ „Gewalterfahrung von evangelikalen Kindern“ weiterlesen

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Beta-Tiere in der Gemeinde

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Wölfe im Streit
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Haben sie schon einmal erlebt, dass in einer Gruppe immer dann, wenn ein Leiter / Alpha-Tier von

einem Dritten angegriffen oder auch nur offen kritisch hinterfragt wird, sich ganz schnell andere Gruppenmitglieder schützend vor den Leiter stellen und den „Aggressor“ angehen? Nein? Na, dann haben sie wohl nur nicht richtig hingesehen – oder?

Wovon rede ich?
Unter Rudeltieren wie z.B. den Wölfen, herrschen in der Regel klare Rangstrukturen, strenge Hierarchien. An der Spitze stehen die Alpha-Tiere. Denen folgen die Beta-Tiere und so geht es weiter bis zu dem Omega-Tieren. (siehe Wikipedia) Diese Rangfolge wird durch Rituale und Kämpfe ausgefochten. Die Alpha-Tiere stehen ganz oben und sind in der Regel die stärksten Tiere des Rudels. Unter ihnen stehen die Beta-Tiere, welche beständig ihren Rang im Rudel bewahren müssen. Das tun sie, indem sie gegenüber dem Alpha-Tier ein devotes (unterwürfiges) Verhalten aufzeigen. Unter Wölfen gehört z.B. das Speichellecken zu diesen Unterwerfungsritualen. Die unter ihnen stehenden Gamma-Tiere beißen sie weg.
Tiere, die sich solchen Rangordnungen nicht unterwerfen, müssen entweder zum Alpha-Tier aufsteigen oder das Rudel verlassen. „Beta-Tiere in der Gemeinde“ weiterlesen

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Idealisiertes Vaterbild

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Sandskulptur - Vater mit Kinder
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Durch einen Artikel in der aktuellen „Psychologie Heute“ habe ich mir Gedanken über ein möglicherweise zu idealisiertes Vaterbild Gottes unter uns Christen gemacht. Der Artikel ist folgendermaßen überschrieben.

Die Idealisierung des Vaters

Der Vater hat für jedes Kind schon früh eine große Bedeutung. Dies zeigt sich oft in einer Tendenz zu seiner Idealisierung. Kinder leben mit dem Vater, selbst wenn dieser real nicht anwesend ist. Auch ein Kind, das allein mit der Mutter aufwächst, hat eine Vorstellung von ihm. Es entwickelt Interesse an dem Mann, der mit der Mutter auf eine geheimnisvolle Art verbunden ist, und macht sich ein Bild von ihm. Kann es dieses nicht an der Realität überprüfen, weil der Vater abwesend ist oder sich entzieht, besteht die Gefahr, dass eine übermäßige Idealisierung die Entwicklung behindert.“

Es geht um die Vorstellungen die Kinder sich vom (anwesend-)abwesenden Vater machen und dessen Auswirkungen in ihrem späteren Leben. Offensichtlich kann das zu Beziehungsproblemen oder zu sozialen Problemen führen – muss es aber nicht. „Idealisiertes Vaterbild“ weiterlesen

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