Christen und die Flüchtlingsdebatte

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Fremde-BibelIch muss sagen, dass ich mich in diesen Zeiten geradezu heftig über das ärgere, was hier in Deutschland in Bezug auf die Flüchtlingslage abgeht.
Es ist traurig und ermüdend, wie wichtige Politiker bei uns Stammtischparolen bemühen und einen Streit nach dem anderen vom Zaun brechen. Statt dass sie sich endlich vernünftig und mit der gegebenen Sorgfalt mit dem, absolut von uns zu bewältigenden, aktuellen Flüchtlingszustrom und dessen Ursachen zu befassen.
Natürlich hat unsere Bundeskanzlerin Merkel recht, wenn sie sagt: „Wir schaffen das!“. Warum auch nicht? Tatsächlich ist die Zahl der Flüchtlinge für uns wirklich kein so großes Problem – da hat Deutschland schon ganz andere Zahlen bewältigt. Das momentane Problem sehe ich hier lediglich in dem akuten Flüchtlingsaufkommen an unseren europäischen Grenzen. Es ist schlicht zunächst ein Organisations- und Logistikproblem. Innerhalb Deutschlands und nicht zuletzt Europa bedarf es einer vernünftigen Lastenaufteilung zwischen Kommunen, Bund und Ländern.
Also endlich mal ran an die wesentlichen Dinge und Schluss mit dem Buhlen um im Denken rechtsversiffter Wähler!

Das Pegida, AfD und Konsorten sich mit einer unglaublichen Dreistigkeit in unserer medialen Öffentlichkeit breit machen können, ist bereits unerträglich. Entsteht doch so der Eindruck, es gäbe tatsächlich Mehrheiten für dieses braune Gedankengut in unserer Gesellschaft. Ein sehr gefährlicher Eindruck, weil es zu viele, des Denkens zu faule, Stammtischparolisten gibt, die diesen Eindruck auch noch glauben. Noch nie habe ich erleben müssen, wie braune Dummheit so leicht von Menschen aufgenommen wird, die eigentlich in der Lage sein sollten, diesen Schwachsinn als solchen mühelos zu entlarven.

Was für mich allerdings noch unerträglicher ist, sind diejenigen, die sich Christen nennen – insbesondere die aus den chr. Kreisen, „Christen und die Flüchtlingsdebatte“ weiterlesen

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Rick Warren über „freistehende“ Gläubige

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© christart.com
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Nun sah sich auch Rick Warren von der Saddleback-Church in Amerika dazu aufgefordert seine Sicht über Christen darzustellen, die sich aus den inst. Gemeinden verabschiedet haben. Das Ergebnis ist wenig überraschend, bemerkenswert aber in seiner Dynamik:

zu finden unter www.christiantoday.com und hier das Original.

Hier meine Übersetzung:

Zitat:
Rick Warren sagt Satan liebt „freistehende“ Gläubigen, weil sie wehrlos sind

Wenn es Menschen gibt die Satan gefallen, gemäß Rick Warren von der Saddleback Church, dann sind es die „freistehenden“ Gläubigen. Denn das sind Menschen, die er leicht einfangen kann.
„Satan liebt freistehende Gläubige, nicht verbunden mit dem Leben des Leibes, isoliert von Gottes Familie und die sich nicht geistlichen Leitern gegenüber verantworten, weil er weiß, dass sie wehrlos und machtlos gegen seine Taktiken sind“, schrieb er auf seiner Website.

„Rick Warren über „freistehende“ Gläubige“ weiterlesen

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Ehe für Alle oder für Keinen?

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Eheringe
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Seitdem die Iren in einer Volksabstimmung entschieden haben, dass es in ihrem Land auch die Ehe für Homosexuelle geben soll, wütet eine Medienschlacht in Deutschland um diese Frage. Es gelten längst keine Fakten oder gründliche Überlegungen mehr, sondern anscheinend nur noch Polemik – wohin man auch schaut.

So, und nun komm ich und füge meinen Senf auch noch hinzu. 😉 Wer mich kennt, kann sich denken, dass ich mal wieder in eine ganz andere Richtung denke. Na denn …

Das Schlagwort im Moment zu dem Thema ist „Die Ehe für Alle“. Hört sich ja toll an und irgendwie plausibel. Doch wie plausibel ist das denn? Zur Zeit bläht sich das Medienvolk wieder in unglaublicher Polemik über eine Aussage von Annegret Kramp-Karrenbauer auf, welche eigentlich, also wenn man seinen Gehirnkasten einfach mal auf Betriebstemperatur bringt statt nur dünne Luft abzulassen, durchaus wert ist einmal darüber nachzudenken. Doch diese will ich hier garnicht näher diskutieren, wer weiter liest wird bald sehen warum. Was ist Ehe noch, wenn sie für alle gilt. Und wenn man die Ehe nun weit öffnet, wer will hier, so denn der Denkkasten auch funktioniert, die Grenzen ziehen und warum eigentlich noch Grenzen?

Das, was nach meiner Meinung hier überhaupt neu diskutiert werden muss, „Ehe für Alle oder für Keinen?“ weiterlesen

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Wie beginne ich ein Gebet?

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Mit dem Beten ist das so eine Sache. Wie man das macht und was Gebet eigentlich ist, darüber gibt es unglaublich viele Gedanken und Überzeugungen. Immer wieder findet man Texte dazu. Das ist ja auch eine gute Sache, darüber nachzudenken, wie man denn mit dem Gott, der alles erschaffen hat, richtig redet. Die Überzeugungen, wie man Gott richtig anspricht, ändern sich auch durch die Veränderungen unserer Kultur.

Heute findet man eine große Bandbreite an Arten, wie Christen beten. Vom zitieren vorformulierter Gebete bis hin zum netten Plausch mit „Papi“.

Jüngst habe ich einen Artikel in der amerikanischen „Charisma“ gefunden, welcher sich mit der Frage beschäftigt, wie man ein Gebet in seiner Anbetungszeit beginnen könne. Folgende Vorschläge listet die Autorin auf: „Wie beginne ich ein Gebet?“ weiterlesen

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Shitstormdemokratie vs Meinungsfreiheit

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wütender Mob
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Ein aktueller Fall beschreibt den bedenklichen Wandel unserer Gesellschaft. Insbesondere weil es hier um die Reaktion einer Zeitungsredaktion auf einen Shitstorm gegen eine freie Mitarbeiterin geht.

Der Fall: (Quelle pro-medinenmagazin)

Eine Kolumnistin hat am Sonntag im Westfalenblatt dazu geraten, Kinder nicht an der Hochzeit zweier Homosexueller teilnehmen zu lassen. Es folgte ein Shitstorm gegen die Psychologin. (Richtigstellung: Sie ist Diplom-Soziologin) Das Westfalenblatt gab heute die Entlassung der Frau bekannt.

Ein 43jähriger Vater wandte sich an das Blatt. Er wusste nicht wie er mit der Einladung an seine zwei Töchter (6 und 8 Jahre alt) zu der Hochzeit seines Bruders und seines Lebensgefährten umgehen sollte. Seine Töchter sollten dort die Blumenmädchen sein, die vor dem Paar Blütenblätter und Blumen verstreuen. Er selbst hält diese Homoehe seines Bruder für unangemessen, obwohl er seinen Bruder und dessen Lebensgefährten sehr schätzt. Er habe seinen Töchtern beigebracht, „Shitstormdemokratie vs Meinungsfreiheit“ weiterlesen

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Niederlande: Sterbehilfe durch Jedermann?

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Pillen
© Jetti Kuhlemann / pixelio.de

Man wird leicht als Spinner betrachtet, wenn man in solchen Fragen, wie der Erlaubnis zur Sterbehilfe darauf hinweist, dass solches von politischer Seite immer zunächst unter „strengsten Grenzen“ gestattet wird. Es dauert dann aber nicht lange, bis es diese Grenzen nur noch auf dem Papier gibt. Als damals gewarnt wurde, dass die Erlaubnis zur Abtreibung dazu führen könnte, dass diese zu einer „alternativen Verhütungsmethode“ verkommen könnte, wurde man ausgelacht und als völlig unrealistisch abgetan. Und doch, die Zahlen der jährlichen (gemeldeten) Abtreibungen sprechen hier eine deutliche Sprache – wenn man bereit ist, sie denn auch zu verstehen.

Nun sind die Niederlande in ihrer Freiheit der Sterbehilfe einen deutlichen Schritt nach vorne gegangen: Ein Gericht in Arnheim hob in einem Berufungsurteil eine vorherige Verurteilung eines Mannes auf, der bei seiner 99-jährigen Mutter Sterbehilfe ausübte. (siehe zB diesen Bericht) Im Vorfeld hatten Ärzte die Sterbehilfe bei der Mutter abgelehnt, weil sie keine der notwendigen Voraussetzungen erfüllte. Sie war weder todkrank, „Niederlande: Sterbehilfe durch Jedermann?“ weiterlesen

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Pseudoliberale Politik zensiert Predigt – wo bleibt der Protest?

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Prediger wird ausspioniert
© Charly Lücker

*Update*

Über den Eklat innerhalb der Bremischen Evangelischen Kirche, anlässlich einer Predigt des Pastors Olaf Latzel, habe ich ja bereits geschrieben. Welche Ausmaße das annehmen würde, war mir allerdings damals noch nicht klar. (Gerade einmal drei Wochen ist es her!)

Nachdem nicht nur die Medien über diese Predigt hergezogen sind, hatten sich auch einzelne Politiker und über 70 Pastoren der Bremischen Evangelischen Kirche gegen Pastor Olaf Latzel gestellt. Dieser hatte lediglich eine der wichtigsten Grundlagen des chr. Glaubens in seiner Predigt dargestellt, das es nicht sein darf, das der chr. Glaube mit anderen Religionen vermischt werden darf. (Dazu habe ich mich ja bereits geäußert.)

Nun kommt eine Komponente hinzu, die in der BRD bisher einmalig sein dürfte: Die Bremische Bürgerschaft (Stadtparlament) beschloss gemeinsam (Die Linke, SPD und Grüne – nicht aber die CDU) eine von der Linksfraktion eingebrachte Resolution „Bremen ist bunt – Gegen Hasspredigten und Diskriminierung von der Kanzel“.
Hier überschreitet die Politik eindeutig ihre Kompetenzen! Eigentlich sollte man davon ausgehen können, dass Seitens der Politik keine Gesinnungsschnüffelei mehr geschieht. Bezeichnend ist hierbei, dass dieser Antrag von der SED-Nachfolgepartei „Die Linke“ eingebracht wurde. Auch wenn ich eigentlich davon ausgehe, dass diese Partei ihre Wurzeln in der ehemaligen DDR weitgehend abgelegt hat, so sprießt hier doch deutlich ein übles Unkraut alter Zeiten wieder auf.

Diese Geschichte hat eine Parallele aus dem letzten Jahr in Houston / Texas. Hier regiert die erste offen bekennende lesbische Bürgermeisterin Amerikas. Unter ihrer Regierung wurde ein „Antidiskriminierungsgesetz“ beschlossen, „Pseudoliberale Politik zensiert Predigt – wo bleibt der Protest?“ weiterlesen

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Sola Scriptura – der Fehler der Fundamentalisten?

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Bibel
© by Charly Lücker

In einem Interview auf WDR5 sagte die Islamwissenschaftlerin Katajun Amirpur, dass das genau das Problem der Fundamentalisten sei, zB die Bibel nach dem Maßstab Luthers, dem „sola Scriptura“ (lat. „allein durch die Schrift“), zu interpretieren. Kurz zuvor hatte ich ähnliches in einem Kommentar eines chr. Pastors zu der angeblichen „Skandalpredigt“ aus Bremen gelesen. (siehe hier) Ähnliches hört und liest man immer wieder als Kritik an angebliche oder tatsächliche Glaubensfundamentalisten.

Vorgegeben wird von solchen Kommentatoren dabei immer, dass damit gemeint sei, alles „wortwörtlich“ zu nehmen und alleine dies gelten zu lassen, wenn es um die Auslegung des chr. Glaubens gehe. Und dies sei nun genau das Problem und der Fehler der genannten „Fundamentalisten“. Dem wird dann mit schöner Regelmäßigkeit eine geradezu unglaubliche Willkürlichkeit einer angeblich historisch kritisch „richtigen“ Bibelauslegung entgegengesetzt.

Tatsächlich erscheint es mir ein Ausdruck von Arroganz zu sein, wenn man solche Vorhaltungen macht. Den wer sich ernsthaft mit dem Anspruch „sola Scriptura“ auseinandersetzt und nach diesem Maßstab die Bibel auslegt, wird leicht feststellen, dass dies überhaupt nicht naiv oder mangelhaft ist. Denn wer die Bibel alleine als grundlegenden Maßstab des Glaubens setzt, wird „Sola Scriptura – der Fehler der Fundamentalisten?“ weiterlesen

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Wenn Toleranz kein vernünftiges Maß mehr kennt

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*Update* – In den letzten Tagen habe ich über die Bemühungen um Toleranz und Fremdenfreundlichkeit berichtet. Ich habe auch Abgrenzungen chr. Kirchen gegenüber Vertretern von Kirchen und Christen, bzw. von solchen, die sich dafür halten, die selbst Fremdenhass propagieren, gelobt. Doch heute komme ich nicht umhin ein aktuelles Beispiel aufzuzeigen, wo Toleranz jegliches Augenmaß verloren hat – sowohl von Medien-, Politiker-, als auch kirchlicher Seite.

Der Fall:
In Bremen hat Pastor Olaf Latzel in der St.-Martini-Gemeinde am vorletzten Sonntag eine Predigt über das Verhalten von Christen gegenüber Götzen und anderen Göttern anhand des Beispiels von Gideon gepredigt. (Richter 6,25-32)
Nachzuhören hier: (30Min)

In dieser Predigt nimmt er Stellung dazu, ob und wie sich ein Christ gegenüber Götzen (wie Talismane, Glücksbringer, Statuen aus anderen Religionen, Reliquien) und anderen Religionen selbst verhalten soll. Er zeigt sich hier sehr konsequent und scheint sich vornehmlich am alten Testament zu orientieren. In dieser Predigt macht er deutlich, dass der Gott des Islam nicht der Gott der Christen ist. Er geht soweit, dass er sagt, dass selbst der Besuch eines zB. islamischen Festes für einen Christen bereits Sünde sei. (Was zB Paulus in seinen Briefen ganz anders sieht.) Er macht deutlich, dass nach der Sicht der Bibel der Gott der Bibel nicht beliebig ist und das dieser nicht mit anderen Göttern gleichgesetzt werden darf.

Diese Predigt hat in Bremen nun eine heftige Welle der Empörung ausgelöst, die zu einem beredeten Beispiel überzogener Toleranz geworden ist. So, wie heute in Bremen, wird Toleranz selbst gefährlich!

Die Reaktionen:
In verschiedenen Bremer Medien wird von dieser Predigt und der Reaktion darauf aus Kirche und Politik berichtet. (Beispiel hier / bezeichnender Weise wurde diese Seite in der Zeit, in der ich hier schreibe, wieder etwas entschärft! / Wieder etwas später ist die Seite schon wieder verändert. Seriös??) Nicht nur, dass, wie zu erwarten war, manche Politiker Schnappatmung entwickeln ohne überhaupt die Predigt selbst gehört zu haben. Nein, selbst Vertreter der Bremischen Evangelischen Kirche stolpern über ihre angeblich tolerante Haltung in eine Verleumdung des biblischen Glaubens, bis hin zur hetzerischen Verleumdung ihres Kollegen. „Wenn Toleranz kein vernünftiges Maß mehr kennt“ weiterlesen

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Pegida und wir Christen

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Ausgrenzung
© Ulrich Kroes/pixelio.de

Ich habe mich hier bisher nicht zu der Pegidaplage geäußert, obwohl ich dazu eine klare Haltung habe. Aber mein Frust über das, was mir unter dem Schlagwort Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) mehr und mehr begegnet – insbesondere unter solchen, die sich überzeugte Christen nennen – nötigt mich nun doch, etwas dazu zu schreiben.

Das Auftreten der Pegida ist für mich bereits ein abstoßender Ausdruck einer Haltung der Verweigerung qualifizierter Meinungsbildung, von schierer Dummheit oder im ungünstigsten Falle von braunen Gedankengut. Dabei ist es völlig egal, dass auch sogenannte „Intellektuelle“ sich in den Reihen der Befürworter von Pegida finden. Es ist nun wirklich nichts neues, dass Bildung nicht auch immer mit Intelligenz gleichzusetzen ist.
Mit ein wenig aufgeschlossenen Interesse sind die Parolen und Behauptungen von Pegida allesamt leicht als haltlos zu entlarven. Dies wird ja bereits in den Medien immer wieder anhand von Fakten nachgewiesen. Die Frage ist, ob man nun solchen Parolen wirklich soviel Aufmerksamkeit schenken soll, um diese sämtlich zu widerlegen oder ob es nicht ausreicht nachzuweisen, dass bereits der Denkansatz zu verwerfen ist.

Nun ist es aber so, dass es auch unter Christen solche gibt, die eh schon immer einen ungesunden Hang zu Verschwörungstheorien haben und entsprechendes Material – welches im Netz zuhauf zu finden ist – gierig verschlingen. Ihr Auftreten ist dann auch immer mit dem Habitus geprägt, dass sie alleine „es nun wirklich wissen“ und alle Anderen, die diesem Verschwörungsblödsinn nicht glauben, einfach nur „ahnungslose Opfer“ seien. Damit kann man in der Regel leben, kann man ihnen doch einfach aus dem Weg gehen. Doch nun bedient Pegida auch noch eins der Lieblingsthemen der Verschwörungstheoretikern – insbesondere von der christlichen Seite – : „Pegida und wir Christen“ weiterlesen

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