Ich hatte nun die Gelegenheit, den so sehr gelobten Film „Gotteskinder“ anzusehen. Den offiziellen Text zu Film füge etwas später hinzu. Geschildert wird das streng geregelte Leben einer evangelikalen Familie in Deutschland. So zumindest die Behauptung.
Die Autorin und Regisseurin Frauke Lodders hat dafür innerhalb eines Jahres „intensive Recherchen“ vorgenommen. Aufgrund derer sie und ihr Film derart hochgejubelt wurden. Doch was ist wirklich an dem allen dran? Fast eine seriöse Dokumentation im Spielfilmformat oder doch nur wieder eine Ansammlung beliebter Vorurteile? Das schauen wir uns doch mal an. „Film „Gotteskinder““ weiterlesen
Männer stehen in unserer Gesellschaft unter Dauerfeuer. Es geht um die Definition, wie ein gesundes Männerbild zu beschreiben ist. Seit Jahrzehnten wird darum gestritten und hat in letzter Zeit gefühlt seine Spitze erreicht. Obwohl ich befürchte, dass es noch schlimmer werden kann.
Das Bild der toxischen Männlichkeit beherrscht mehr und mehr die Diskussionen. Doch stimmt dieses Bild? Kann man wirklich davon ausgehen, dass dieses Bild richtig ist? Was macht das mit den Männern und natürlich auch den Frauen? Befinden wir uns auf einem gefährlichen Weg? Das will ich hier näher betrachten.
Das es für Männer und Frauen so schwierig zu sein scheint, das andere Geschlecht zu verstehen, bewegt seit Jahrhunderten die Gemüter. Viele Denkansätze und Forschungen darüber wurden betrieben. Sind wir wirklich damit weitergekommen?
In der Frage, wie man Menschen helfen kann, die an den Folgen von erfahrenem Leid, Traumata und psychischen Störungen leiden, gibt es unter Christen zwei Hauptströmungen. Die eine bezieht die Erkenntnisse, Lehren und Praktiken der Psychologie und Psychotherapie mit ein. Die andere lehnt das ab und beruft sich allein auf den Glauben und die Bibel als Quelle. Dort wird die Psychologie und Psychotherapie als ersetzende Konkurrenz angesehen.
Im März 2021 wurde in einem amerikanischen Gefängnis diesbezüglich eine Studie durchgeführt. Eine Gruppe Freiwilliger, die Gefangene auf christlicher Basis begleiten und helfen wollen, durchlief ein Trainingsprogramm, welches sie qualifizierte, ein Heilungsprogramm anhand der Bibel für Menschen mit Traumata durchzuführen. Die Ergebnisse ermutigten die Autoren dieses Programms, dies auch für Gemeinden anzubieten. Die Motivation ist sehr positiv und es ist gut, wenn auch in der Seelsorge mehr Hilfen in Bezug auf solche Themenbereiche angeboten werden.
Da stellt sich nun allerdings die Frage, ob man das so verantwortungsvoll machen kann. Reicht dieses Programm und Training, um mit den zum Teil starken Traumata umzugehen?
Dazu hat Nate Brooks, Assistenzprofessor für christliche Seelsorge am Reformed Theological Seminary, Charlotte, und Berater bei Courage Christian Counseling, im Novenber 2022 in der amerikanischen Zeitschrift „Christianity Today“ einen hilfreichen Artikel veröffentlicht. Diesen „Funktioniert eine Traumabehandlung alleine anhand der Bibel?“ weiterlesen
Wir leben in einer Zeit, in der sich die Krisen zu häufen scheinen. (Ob diese faktisch schlimmer sind, als die Krisen, die die Menschheit schon erleben musste, sei dahingestellt. Dass diese als enorm belastend individuell empfunden werden, ist hingegen unübersehbar.)
Deshalb finden wir unter anderem auch bei den Christen eine lebhafte Diskussion, ob oder ob nun gerade nicht hier von einem Gericht Gottes über die Menschen gesprochen werden kann. In einem vorherigen Artikel habe ich dazu Stellung bezogen.
Doch wie ist das nun wirklich aus biblischer Sicht zu sehen?Mit Bibelstellen wird in der Diskussion reichlich um sich geworfen. Hier muss allerdings die Frage des Philippus an den Kämmerer in Apg 8:30 aufgeworfen werden: „Verstehst du auch, was du liest?“
Dabei hilft ein Artikel oder auch Podcast von Wolfram Soldan „Gericht Gottes – wie ist das zu verstehen?“ weiterlesen
Bestimmte Themen werden durch die Medien immer präsenter gemacht und damit in eine scheinbare, eben nicht der Realität entsprechenden Normalität gebracht. So auch die Sterbehilfe.
Durch äußere Begebenheiten wird bei einem Crewmitglied der Sterbeprozess ausgelöst. Dieser bittet dann Michael Burnhham, die Hauptdarstellerin der Serie, um aktive Sterbehilfe. Ihm würden sonst sehr starke Schmerzen und massives psychisches Leiden drohen. Dazu begeben sich die Beiden, mit Wissen des Captains und der Brückencrew in das Privatquartier des Sterbenden. Dort soll sie dem Sterbenden mittels eines Messers die todbringenden Schnitte versetzen. Dem geht eine hochemotionale Szene voraus, in dem sich beide zugestehen, dass sie nicht nur zu Freunden, sondern auch zur Familie geworden sind. Die starke psychische Belastung ist Michael anzusehen, als sie dann zur Tat ansetzen will. Soweit genug Teaser.
Was gibt es nun an dieser Darstellung zu kritisieren? Ist das nicht ein starker Ausdruck von Humanität und Freundschaft? Wirklich? Steckt da nicht viel mehr hinter, als man uns als Zuschauer zumutet? Wie ist das in der Realität? „Aktive Sterbehilfe bei Star Trek“ weiterlesen
Es bleibt aktuell, was damals Bonhoeffer bereits formulierte:
(Ein Video von Sprouts Schools)
(Erst wenn sie das Video anklicken, wird es von youtube geladen und Daten werden gesendet. Mit dem anklicken des Videos, stimmen sie dem zu. Dazu die Datenschutzerklärung von Google)
Darin führt sie aus, dass der Geist des Menschen ein Produkt der Materie und dem Zusammenspiel mit den Umweltreizen sei. Zitat: „Unser Geist ist in Wirklichkeit eine fortlaufende Konstruktion aus Gehirn, Körper und der uns umgebenden Welt. … Aber ein menschlicher Geist wird von einem Gehirn konstruiert, das in einer ständigen Unterhaltung mit einem Körper und der Außenwelt steht, in jedem Moment.“ Was meiner Meinung nach „Gehirnforschung und der Geist“ weiterlesen
Oftmals ist es für Jungen und Männer schwierig, eine Beratung zu finden, die auf ihr geschlechtsspezifisches Empfinden ausgerichtet ist. Die Caritas hat diese Not aufgegriffen und bietet nun eine online-Jungen- und Männerberatung an.
Sie ist unter diesem Link zu finden (Direktzugang).
Die Beratung kann komplett anonym durchgeführt werden. Sie findet primär per Chat oder E-Mail statt. Bei Bedarf und Wunsch kann auch ein Treffen vereinbart werden. Die Beratung wird durch qualifizierte Berater durchgeführt.
Das erste Mal erlebte ich Diplompsychologin Hanne Baar bei unserer Seelsorgeschulung von IGNIS. Ihre Art zu denken und zu lehren sprach mich sofort an. In ihren vielen Büchern ist diese Art zu denken gut nachvollziehbar.
Ich erlebte sie als einen besonderen Menschen. Nicht immer einfach, was auch gut so war.
In der Folge traf ich sie immer wieder mal auf den IGNIS-Jahrestagungen. Es war für mich ein Gewinn, wenn ich mit ihr sprechen konnte. Unser letzter Austausch ging über mein Buch. Ihre Kritik, als erfahrene Buchautorin, war mir wichtig.
Nun erfahre ich, dass sie verstorben ist. Und ich bedauere, nicht mehr Austausch mit ihr gehabt zu haben. Hanne, du warst ein Segen, eine Herausforderung, in der Art deines Denkens eine Bereicherung. I will miss you.
*[Update Juni. 2021] Vorweg: meine persönliche Haltung zum Thema Homosexualität und christlicher Glaube ist komplex. Wer mich diesbezüglich in Schubladen stecken will, muss zwangsläufig daneben liegen. Also versucht es einfach gar nicht erst. 😉
Im Juni 2020 Hat Martin Grabe sein Buch über Homosexualität und christlicher Glaube herausgebracht. Titel: „Homosexualität und christlicher Glaube: ein Beziehungsdrama“ Martin Grabe ist Psychiater und Psychotherapeut, seit 1998 Chefarzt der Abteilung für Psychotherapie und Psychosomatik der Klinik Hohe Mark in Oberursel. Außerdem ist er Vorsitzender der Akademie für Psychotherapie und Seelsorge (APS) und Mitherausgeber der Zeitschrift »P & S – Magazin für Psychotherapie und Seelsorge«.
Ich möchte hier eine sehr lesenswerte Rezension zu diesem Buch von Wolfram Soldan zur Verfügung stellen. (Mit freundlicher Genehmigung von Wolfram Soldan.) Er geht darin sehr ins Detail und gibt kompetente Erwiderungen, die sehr lesens- und bedenkenswert sind. Diese gab mir den Anstoß, diesen Beitrag hier zu veröffentlichen.
Wolfram Soldan ist Arzt, Psychotherapeut, Christlicher Therapeut (IGNIS), Supervisor (ACC) mit langjähriger Erfahrung und arbeitet an der Ignis-Akademie in Kitzingen. Er ist für seine gründlichen und tiefgehenden Arbeiten bekannt und von mir sehr geschätzt. Hier nun seine Rezension (durch anklicken gelangt man zu einer PDF-Datei)